Einen vergnüglichen Abend mit wunderbarer Musik – aber eben nicht nur – bescherte das künstlerische Trio „Berta Epple“ den Besuchern im vollbesetzen Stadthaus bei „Kultur am Dobel“.
„Die Rente ist sicher“ lautete der Name des Programms, das gespielt wurde. Zum Inhalt der gezeigt wurde, hätten aber auch völlig andere Titel wie beispielsweise „Ode an den Kartoffelsalat“ genauso gut gepasst. Die Vielseitigkeit der Künstler und des Programms, die sich schon vor dem ersten Ton allein schon in der Vielzahl der auf der Bühne aufgebauten Instrumente widerspiegelte, lässt sich in einem Satz eigentlich sowieso nicht zusammenfassen. Deshalb war im Grunde auch egal, was darüber steht. Viele der Besucher waren gekommen, weil sie „Berta Epple“ bereits aus vergangenen Auftritten in Freudenstadt kannten und deshalb wussten, was sie erwarten durften.
Veit Hübner (Kontrabass, Gesang) Gregor Hübner (Piano, Violine, Gesang) und Karl Albrecht „Bobbi“ Fischer (Piano, Akkordeon, Gesang) – die Aufzählung der Instrumente könnte um weitere ergänzt werden – präsentierten nicht nur ihre verbale und musikalische Betrachtung des Rententhemas mit allem was irgendwie auch nur entfernt dazugehört: beispielsweise das Alter und die damit einher gehenden Zipperlein.
Sie witzelten auch sonst und beeindruckten vor allem durch ihre Professionalität an den wechselnden Instrumenten. Denn alle Drei sind studierte Profimusiker mit jahrzehntelanger Bühnenerfahrung. Mit südländisch anmutenden Mandolinenklängen – gepaart mit schwäbischen Texten eine durchaus interessante Kombination – sinnierten die Herren singend über den frustrierenden Rentenbescheid und witzelten im Adidas-Dress über die eigene Fitness und sportliche Bestrebungen, dem Alterungsprozess vorzubeugen. Was aber nicht immer gelingt.
Lieder über die Lieblingsspeise der Schwaben
Dem Zahnarztbesuch „mit sperrangelweit aufgerissener Gosch unter der Lampe von Bosch“ wird ebenfalls ein Song mit überraschend jazzigem Touch gewidmet. Damit aber nicht genug. Auch die Vorzüge des getrunkenen Eigenurins werden besungen.
Eine fast schon philosophische Betrachtung widmen die Herren schließlich dem schwäbischen Kartoffelsalat. In gleich mehreren Songs wird die Lieblingsspeise der Schwaben besungen. Bei der vertonten Frage nach der Zutatenliste wurde das Publikum gesanglich mit einbezogen. Die Melodie vom „Drunken Sailor“ bildete die ermunternde Grundlage dafür.
Eine fast schon ehrfürchtige und trotzdem humorvolle Würdigung des Kartoffelsalats gab es im Anschluss auch noch auf Sinatras „My Way“. Bei alledem nahmen sich die drei sympathischen Musiker grundsätzlich selbst nicht allzu ernst. Mit den wunderbaren Klängen von Astor Piazzollas „Libertange“ – dieses mal ganz ohne schwäbischen Begleittext, dafür mit einer beim leidenschaftlichen Violinenspiel gerissener Saite – wurde in die Pause übergeleitet.
Witzige Songs professionell vorgetragen
Die Mischung aus beeindruckender Musik – Piazzollas berührendes Oblivion, zum Beispiel – sowie witzigen Songs und Medleys rund ums Thema Geld, vor allem aber die Professionalität der Musiker sorgten am Ende des Abends für lautstarke Zugaberufe, die von dem Trio nur zu gerne erfüllt wurden.