Das Foto entstand beim Polizeieinsatz Ende mail vor dem Rathaus in Jettingen. Foto: Sebastian Bernklau

Polizei-Ermittlungen zu Schüssen vor dem Jettinger Rathaus Ende Mai könnten bald veröffentlicht werden, sagte Patrick Schuler, Leiter des Polizeireviers Herrenberg, im Gemeinderat.

Schuler äußerte sich im Rahmen der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik für 2024 im Jettinger Gemeinderat zu dem Fall, bei dem bislang keine Details bekannt wurden. Auch Dank Zeugenaussagen sei man auf einem guten Weg, so Schuler. Nach seinerzeit ersten Erkenntnissen hatten sich mehrere Personen auf dem Parkplatz getroffen. Anschließend seien Schüsse gefallen. Ermittelt wurde wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

 

Auf Hinweise angewiesen

Schuler nahm diesen Fall auch als Beispiel dafür, dass die Polizei auf Hinweise und Zeugenaussagen angewiesen sei.

Bei der Kriminalitätsstatistik für Jettingen verwies Schuler auf steigende Fallzahlen. Und zwar von 192 im Vorjahr auf nun 239. Das entspricht einem Zuwachs von 24 Prozent und folge einem bundesweiten Trend.

Schuler lobte die Arbeit des Polizeipostens Gäu, der mit 72,9 Prozent eine gute Aufklärungsquote habe. Er stellte auch den neuen kommissarischen Leiter des Polizeipostens, Polizeihauptkommissar Andreas Lammers, vor. Dessen Vorgänger Günter Sanzi sei Anfang Juni zum Polizeirevier Leonberg abgeordnet worden.

42 Körperverletzungen habe es laut Statistik im Jahr 2024 in Jettingen gegeben (30 in 2023). „Gefühlt gibt es einen Anstieg von häuslicher Gewalt“, sagte Schuler. Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen sei von vier auf elf gestiegen, die Straßenkriminalität von 22 auf 26. Bei Aggressionsdelikten gebe es eine Zunahme von acht auf 17.

Ladendiebstähle könnten steigen

Rückläufig waren hingegen Ladendiebstähle. Wobei Schuler vermutet, dass diese Zahl mit Eröffnung des Kauflands am Standort des früheren Real-Markes wieder zunehmen werde. Die Zahl der Einbrüche in Gebäude ging von 23 auf neun zurück. Rauschgiftdelikte wurden acht statt der 19 im Vorjahr vermerkt.

Den Tagesordnungspunkt ergänzte die Gemeindeverwaltung durch die Statistik aus dem Vollzugsdienst. Der registrierte im Jahr 2024 ganze 630 Ordnungswidrigkeiten, darunter 590 Parkverstöße. Daraus erfolgten Einnahmen in Höhe von rund 18 000 Euro. Das, so Bürgermeister Hans Michael Burkhardt, gleiche die Kosten für den Gemeindevollzugsdienst fast aus.

„Sicherheitsdienst hat sich bewährt“

„Der Sicherheitsdienst hat sich bewährt“, sagte Burkhardt. Seit 2019 ist in Jettingen von April und Ende September 14-tägig ein Sicherheitsdienst für je zwei Stunden im Ort. Er kontrolliert verschiedene Bereiche wie die Freizeitanlage, Spielplätze oder und Schulgelände und unterstützt die Vereine bei Veranstaltungen. 2024 kostete das die Gemeinde knapp 6000 Euro.