Auch in diesem Jahr werfen die Freiluft-Veranstaltungen im Raum Freiburg ihre Schatten voraus: Festival-Fans können sich auf Events wie das ZMF, die Münsterplatzkonzerte und das „I EM Music“ in Emmendingen freuen – mit teils hochkarätigen Stars.
Vom altehrwürdigen Zeltmusikfestival (ZMF) in Freiburg über das edel aufgemachte „Pinot and Rock“ in Breisach, die atmosphärisch einmaligen Münsterplatzkonzerte in Freiburg bis hin zum „I EM Music“ Festival vor der Prachtkulisse des Emmendinger Schlossplatzes: Das Festival-Angebot im Raum Freiburg ist riesig, die Zeiten sind hingegen – eigentlich – eher unsicher. Dennoch sind sich die Festival-Veranstalter in der Region im Kern einig darüber, dass man mit dem richtigen Programm auch die Massen mobilisieren kann.
Das betont zumindest Marc Oßwald von der Freiburger Agentur Vaddi Concerts, der einer der vier Veranstalter der Münsterplatzkonzerte in Freiburg ist, die in diesem Jahr erst Ende August stattfinden werden und unter anderem Vincent Weiss, das Freiburger Barockorchester und den Star-DJ Boris Brejcha nach Freiburg holen. Im August komme der Festival-Sommer dieses Jahr für ihn „geballt“ ins Rollen, so Oßwald, der parallel zu seinem Engagement in Freiburg auch das große Open Air mit AC/DC in Karlsruhe veranstaltet: „Es läuft gut, aber es ist auch eine Herausforderung.“ Die Münsterplatzkonzerte in Freiburg seien trotz ihrer kurzen Geschichte, die mit der Corona-Pandemie ihren Ausgangspunkt genommen hat, bereits fest im Kulturleben der Stadt etabliert und würden beispielsweise ein Publikum zu Klassikkonzerten holen, das sonst die Klassik eher nicht groß beachtet. „Wir haben ja ein ganz breites Feld im Programm mit relativ viel Klassik, das ist einzigartig in der Region und ein echtes Unterscheidungsmerkmal von anderen Festivals.“ Die Atmosphäre der Konzerte sei „fantastisch“.
Organisation wird immer schwieriger
Letztlich sei der Erfolg eines Festivals immer eine Frage des Programmangebots, sagt Christoph Römmler, der Geschäftsführer der Konzertagentur KARO Events in Teningen (Kreis Emmendingen). Römmler veranstaltet im Markgräflerland und in Villingen-Schwenningen Festivals wie die Cover Nights und den Sommersound. Und er ist der Mann hinterm „I EM Music“ Festival in Emmendingen, das in diesem Jahr im Juli unter anderem den Deutsch-Rapper Kontra K und Johannes Oerding im Programm hat. Die Veranstaltungen seien zwar gefragt, aber das Geschäft mit den Festivals werde derzeit insgesamt nicht leichter, so Römmler: Die wirtschaftliche Unsicherheit der Menschen werde bundesweit zu einer Marktbereinigung führen, von der die Region Freiburg als wirtschaftsstarker Standort derzeit zwar noch verschont bleibe. Attraktive Künstler zu finden, die mit passenden Tour-Planungen unterwegs sind, sei aber auch nicht leichter als vor der Pandemie.
Keine Lücken mehr offen im Programm
Darauf, dass ein Künstler um die Ecke kommt, mussten die Macher beim ZMF indes in diesem Jahr nicht so lange warten wie in manch früheren Jahren: Zur Programm-Pressekonferenz im März waren keine Lücken mehr offen im dreiwöchigen Programm ab Mitte Juli. Im Gegenteil: Publikumsrenner wie das Zauber-Comedy-Duo Siegried & Joy, die Beatsteaks und Gianna Nannini waren bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ausverkauft, und auch für die Abende mit Willy Astor, Amy Macdonald und Lea werden die Karten bald weg sein, so ZMF-Geschäftsführerin Hanna Teepe, die sich zudem im Gastro-Angebot des Festivals über einen neuen Stand mit Cup Cakes an den Wochenenden auf dem Festivalgelände freut.
Blättert man das Programm durch, so stößt man auch in diesem Jahr wieder auf ZMF-typische lokale Produktionen, darunter den Abend „Crosby, Stills Nash And More“ mit der Freiburger Band The Brothers und Gästen, die einen Ausflug in die Woodstock-Ära für das Festival auflegen werden, das in diesem Sommer zum 40. Mal auf dem Mundenhofgelände stattfindet.