Wasser war ein zentrales Thema beim Besuch des Landtagsabgeordneten Daniel Karrais (FDP) in der Gemeinde Hardt.
Daher führten Stationen zum einen zum Hochbehälter sowie zum anderen ans Retentionsbecken am Bauhof. Hier stehen große Investitionen an, die von den Wasserwirtschaftsbehörden vorgegeben werden.
So werden am Rückhaltebecken beim Bauhof Investitionen der Gemeinde von 950 000 Euro gefordert, um die wasserrechtliche Genehmigung des Baugebiets Königsfelder Straße Ost zu sichern. Immerhin: Diese Maßnahme könnte mit 70 Prozent oder rund 600 000 Euro bezuschusst werden, der Antrag ist bereits gestellt.
Steuerung aus Schramberg
„Wir machen das nicht nur für uns, sondern auch für alle unterhalb“, sagte Bürgermeister Michael Moosmann, der den Politiker mit Mitgliedern des Gemeinderats empfing. Die Mess- und Steuerungstechnik soll erneuert werden. Zudem gibt es eine Verbindung mit der Kläranlage in Schramberg. So kann das Retentionsbecken von Schramberg aus gesteuert werden. Wenn die Überlaufbecken in Schramberg bei Starkregen vollgelaufen sind, kann dann überschüssiges Wasser ins Hardter Becken gepumpt werden. Ist auch dieses vollgelaufen, geht das Wasser in den Reutebach, der nach Weiler fließt. Bei Starkregen trete dieser Fall oft ein, betonte Bauhofleiter Markus Flaig.
Klärung von Regenwasser
Das ungeklärte Abwasser aus dem Regenüberlauf soll künftig gereinigt werden, bevor es in den Bach geht. Schadstoffe – zum Beispiel aus Medikamenten oder Reinigungsmitteln – werden gefiltert, um die Natur weniger zu belasten. „Das belastet die Umwelt. Es ist sicher nicht nur die Landwirtschaft“, merkte Markus Wehrle an.
Warten auf Förderbescheid
Nun kommt alles auf den Förderbescheid an, wie es mit dem Projekt weitergeht. Karrais sagte, dass das Thema beim Umweltministerium auf dem Schirm sei. „Es gibt aber auch andere wichtige Themen“, gab er zu bedenken. Die Kommunen hätten aber viele Aufgaben – beispielsweise bei Bildung, Wasserversorgung oder im Straßenbau. So bleibe manchen Kommunen kein Geld für die Ausweisung von Gewerbegebieten, was wiederum wichtig für eine bessere Finanzlage wäre. Karrais hoffte auf einen Batzen für die Kommunen aus dem Sondervermögen des Bundes. Hier fließen 16 Milliarden Euro nach Baden-Württemberg.
Sichten des Hochbehälters
Eine weitere Station der „Heimatliebe“-Tour von Karrais führte zum Hochbehälter. Dort wird kräftig investiert, um die Wasserversorgung der Gemeinde sicherzustellen. So gibt es künftig zwei statt einer Fallleitung Richtung Dorf. Auch die Pumpleitungen von den Tiefbrunnen im Schleifenloch wird erneuert. Hinzu kommt ein Anschluss ans Wassernetz in Buchenberg. Insgesamt enden künftig fünf statt bisher drei Leitungen im Hochbehälter, was einen entsprechenden Umbau erforderlich macht.
Bei großer Trockenheit und in Notfällen können sich Hardt und Buchenberg über die neue Leitung mit Wasser gegenseitig aushelfen. „Beide sind so besser abgesichert“, sagte Moosmann dazu. Wassermeister Christoph Kuon berichtete von der 850 Meter langen Leitung in Richtung Buchenberg. So könnten beispielsweise bei einem Ausfall der Hardter Pumpen 160 Kubikmeter Wasser von Buchenberg nach Hardt fließen. Der Förderantrag sei bewilligt worden. Noch vor dem Winter müsse der Bau starten, so Moosmann. Er monierte, dass der Zuschuss früher noch bei 80 Prozent gelegen habe, mittlerweile seien es nur noch 60 Prozent. Bei Gesamtkosten von 400 000 Euro seien das immerhin 80 000 Euro Differenz.
50 Jahre alte Rohre
Von den drei Tiefbrunnen im Bereich Halde sei einer seit 2022 versiegt, informierte Kuon weiter. Die Quellschüttung schwanke stark zwischen 2,7 und 13 Liter pro Sekunde.
Auch der Rohrkeller im Hochbehälter wird neu verrohrt. Die fast 50 Jahre alten Rohre sind zum Teil bereits verrostet.
Erneuerte Steuerung
Die Steuerungstechnik wurde bereits im Jahr 2020 erneuert und auch die Wasserbehälter haben erst wenige Jahre auf dem Buckel seit der letzten Erneuerung.
Klimawandel und Trockenheit brächten Probleme bei der Wasserversorgung mit sich, konstatierte Karrais. Michael Moosmann ergänzte, dass die 2,45 Euro, die die Gemeinde für Frischwasser verlangt, nicht das Ende der Fahnenstange sein werde.