Der Waldkindergarten Wurzelzwerge feierte sein 25-jähriges Bestehen und wurde gleichzeitig zum Naturpark-Kindergarten ausgezeichnet.
Gleich mehrere Gründe hatte der Waldkindergarten Wurzelzwerge in Todtnau am Sonntag zum Feiern: sein 25-jähriges Bestehen sowie die Auszeichnung zum Naturpark-Kindergarten. Nach dem Jubiläumslied, das Katrin und Tom Braun geschrieben hatten, folgte ein kleiner Gottesdienst, der letzte von Pfarrerin Christine Würzberg. Die Kinder führten die „Reise des Wassertröpfchens“ vor und gaben damit Einblick in die bereits durchgeführten Projekte auf dem Weg zum Naturpark-Kindergarten.
Bei jedem Wetter Erfahrungen sammeln
Leiterin Natalie Glock blickte zurück auf das Jahr 2000, als Gründerin Andrea Kenk mit viel Pioniergeist einen mutigen Schritt gewagt habe. Das Konzept sei damals noch unbekannt gewesen, es gab in Deutschland 50 Waldkindergärten. Zum Vergleich: Heute sind es 3000. Die Wurzelzwerge könnten Wiesen erkunden, sich ausprobieren und dabei wachsen, Bäume erklettern, beidem jedem Wetter Erfahrungen sammeln. „Sie schlagen Wurzen tief und nachhaltig“, sagte Glock. Sie stellte auch das Team vor mit Petra Eckert als „Herzstück“ und Gründungsmitglied, sie war von 2011 bis 2021 auch Leiterin. Nicole Asal wirkt als Erzieherin, immer mit dabei ihr Hund Finn. Und seine Ausbildung hat Daniel Buß bald abgeschlossen.
Viel Kampf durch Eltern
Bürgermeister Oliver Fiedel blickte auf die Historie zurück, die nicht immer „rosig aussah“. Damals wurde der „Waki“ als Experiment aus der Taufe gehoben, weil die Kinderzahlen in der Stadt so hoch waren. Erst dadurch habe die Stadt ihren gesetzlichen Anspruch auf Kita-Plätze wieder erfüllen können. 2010 hat die Stadt den Betrieb eingestellt, und mit viel Kampfgeist übernahmen Eltern den Kindergarten in Vereinsform. So konnte die Einrichtung erhalten werden. Dadurch musste die Stadt den Kindergarten doch in die Bedarfsplanung aufnehmen. 13 Jahre lang wurde er von Eltern getragen und am 1. September 2023 wieder an die Stadt zurückgegeben.
Vier Projekte realisiert
Vor einem Jahr habe man entschieden, den „Waki“ als Naturpark-Kindergarten zertifizieren zu lassen, erzählt Glock. Dadurch entstand wieder Kontakt zu Andrea Kenk, die inzwischen das Programm Naturpark-Kindergarten beim Naturpark koordiniert. Auch wenn man schon so naturnah sei, bedeutete es doch einen enormen Aufwand. Vier Projekte zu allem, was summt und brummt, zum Handwerk des Bürstenmachers, zu den Tieren des Waldes und zum Wasserkreislauf seien im Laufe des Jahres entstanden.
Landrätin Marion Dammann gratulierte zum Jubiläum und zum Wirken. Als Vorsitzende des Naturparks beglückwünschte sie die Einrichtung auch zur Zertifizierung und überreichte die Urkunde sowie die Plakette. Diese behält fünf Jahre lang ihre Gültigkeit. Es ist der 25. Naturpark-Kindergarten im Südschwarzwald und der 50. in Baden-Württemberg.