Im Netzwerk Palliative Care Landkreis Rottweil treffen sich regelmäßig Akteure aus unterschiedlichen Organisationen und Einrichtungen, um Kompetenzen zu bündeln. Foto: Zelenjuk

Das Netzwerk Palliative Care Landkreis Rottweil will die Hospizversorgung enttabuisieren und so stärker ins allgemeine Bewusstsein rücken.

Lebensqualität bis zum letzten Atemzug – das 2023 gegründete Netzwerk „Palliative Care Landkreis Rottweil“ hat sich zum Ziel gesetzt, Palliativ- und Hospizversorgung raus aus der Tabuzone zu bringen und mehr ins allgemeine Bewusstsein zu rücken, um über Unterstützungsangebote zu informieren.

 

Seit Juni 2023 treffen sich die Mitglieder regelmäßig beim Runden Tisch palliativer Versorgung im Landkreis Rottweil, um sich über die Möglichkeiten und die Herausforderungen in der Hospiz- und Palliativversorgung auszutauschen und ihre Kompetenzen zu bündeln.

Broschüre mit Anlaufstellen

Die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, der Malteser Hilfsdienst und die Helios Klinik Rottweil haben ein Ergebnis ihrer Kooperation vorgestellt – den ersten Entwurf einer Wegweiser-Broschüre mit den Palliativ- und Hospiz-Angeboten im Landkreis Rottweil.

Die Broschüre umfasst unter anderem stationäre und ambulante Dienste, Krebsberatungsstellen, Trauerbegleitungsangebote, Selbsthilfegruppen für Erwachsene und Kinder sowie Informationen für Betroffene und Angehörige.

Einblicke in Palliativstation

Der Ambulante Hospizdienst der Malteser informierte über das Trauercafé, das jeden ersten Donnerstag im Monat von 15 bis 17 Uhr in den Räumlichkeiten des Malteser Hilfsdienstes, Im Himmelreich 8, stattfindet. Das Angebot ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Einblicke in die wiedereröffnete Palliativstation in der Helios Klinik Rottweil bot der leitende Oberarzt Klaus-Peter Wagner. Dort können sechs Patienten betreut werden.

Das Ziel ist, bei allen medizinischen und pflegerischen Maßnahmen die Lebensqualität der Patienten in den Vordergrund zu stellen und die Angehörigen bestmöglich zu begleiten.

Selbstbestimmung für Patienten

Patienten mit onkologischen, aber auch mit chronischen Herz- und Lungenerkrankungen oder fortgeschrittenen neurologischen Erkrankungen können auf der Palliativstation aufgenommen werden. Die Behandlung übernimmt ein Team, bestehend aus Ärzten, Pflegefachkräften, Therapeuten und Seelsorgern.

Der Fokus liegt dabei auf der medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlung von Schmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Schlafstörungen.

Das Ziel des Palliativteams ist es, die Patienten in dieser schweren Phase zu begleiten und ihnen möglichst viel Selbstbestimmung zu geben.

Katharina Notheisen, Vertreterin des Gesundheitsamtes, sagte „Es ist wichtig, dass man das Sterben als Teil des Lebens begreift.“