Hunderte Besucher und zahlreiche Politiker kamen zum Hoffest der Familie Dold. Dort suchten sie den Dialog über Perspektiven in der Landwirtschaft. Mit Ständen, Verpflegung und Infos war einiges geboten – auch ohne eitel Sonnenschein.
Es war ein voller Erfolg, das Hoffest mit Dialog auf dem Farnbauernhof der Familie Dold. Und das, obwohl das Wetter alles andere als gut war.
„Sicherlich wären viele Besucherinnen und Besucher länger geblieben und hätten vielleicht für mehr Umsatz gesorgt. Aber eigentlich war wirklich immer etwas los“, lautete das Fazit von Silke und Nikolaus Dold am Sonntagnachmittag bei Kälte und Regen.
Hunderte Besucher, viele Stände mit Leckereien, viele Traktoren und das eine oder andere ganz spezielle Arbeitsgerät zum Beispiel für die Arbeit am steilen Hang, mannlos, aber auch mit Bedienpersonal – und zugleich etliche Vertreter der Freien Wähler, so kann man in wenigen Worten das Fest zusammenfassen. Unter ihnen mit Susann Enders und Josef Lausch auch zwei Abgeordnete des bayerischen Landtags, wobei Enders zugleich Generalsekretärin der Freien Wähler Bayern ist.
Bezirksvorsitzender als Moderator der Runde
Dazu hatten sich Sylvia Rolke, Landesvorsitzende Baden-Württemberg, ihre Stellvertreterin Nadja Lützel, Landesschatzmeister Ralf Wendel und Stephan Schneider, Bezirksvorsitzender Südbaden, eingefunden. Letzterer moderierte am Mittwochabend den Dialog, an dem sich die Mehrzahl der genannten Spitzenkräfte der Freien Wähler beteiligte.
Probleme mit Wolf und Biber
Bei ungemütlichen Temperaturen sprach der Moderator selbst (er steht auf der Bundestags-Wahlliste auf Platz drei) zunächst drängende Themen der bäuerlichen Landwirtschaft an – den Wolf, den Biber, die ungestört ihrem Treiben nachgehen dürften. Es brauche hier pragmatische Lösungen, man müsse das Übel an der Wurzel packen. Doch statt die Probleme des Volkes anzugehen, ergehe man sich in Diskussionen, was männlich und was weiblich sei. Für die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Gabriele Regele, war die Landwirtschaft ebenfalls Thema: Woher kämen denn Speisen und Getränke?
Versorgung durch die Landwirtschaft ins Grundgesetz?
„Wenn der Bauch voll ist, denkt keiner nach darüber. Doch muss man sich im Klaren sein, die heimische Landwirtschaft wird durch Billig-Importe ruiniert, und dann macht man sich auch hier abhängig. Ideologie bringt hier nichts“, betonte sie. Ihrer Meinung nach gehöre die Landwirtschaft mit ihrem Versorgungsgedanken ins Grundgesetz.
Johannes Petermann, Kreisvorsitzender der Freien Wähler im Odenwald, zeigte auf, dass bei den Freien Wählern jedes Mitglied in Ämtern zumindest einen Beruf habe und damit genug Lebenserfahrung und den Blick auf die Probleme der Menschen. Der bayerische Landtagsabgeordnete Josef Lausch schärfte den Blick auf die Geschäftsordnung, die Großspenden und damit den Lobbyismus verbiete. Die Grüße des Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger überbrachte die Generalsekretärin Susann Enders, die sich dafür aussprach, dass vernünftige Praktiker vor Ort Politik machen sollten – „Ideologie-Politik muss aufhören“, verdeutlichte sie. Die stellvertretende Landesvorsitzende Nadja Lützel räumte ein, die Freien Wähler hätten das Bedürfnis, etwas zu ändern. „Wir können sehr viel, müssen es aber richtig machen. Die Politik muss den Menschen in den Mittelpunkt rücken.“
Schweinezüchter und Tierwohl-Experte Falko Bortt mahnte eine Basisförderung für Tierhalter an. Die Preise seien ruinös, dennoch fordere man von den Tierhaltern immer höhere Standards.
Schlusswort gehört dem Jüngsten, Leon Dold
Das Schlusswort gehörte Leon Dold, dem jüngsten Kreisvorsitzenden mit gerade 18 Jahren. Er steht für die Bundestags-Wahlliste auf Rang sieben. „Wenn man nicht macht, wird nichts besser“, so sein Statement. Man brauche Akademiker in der Politik genauso wie Handwerker.