Damit die Hesse-Bahn ihren Probebetrieb aufnehmen und 2025 an den Start gehen kann, wird derzeit mit Hochdruck an den Gleisanlagen gearbeitet.
Unzählige Einzelmaßnahmen waren und sind notwendig, um die Strecke der einstigen Württembergischen Schwarzwaldbahn wieder fit für den Zugverkehr zu machen. Seit einer Woche laufen nun die Restarbeiten in Sachen Gleisbau im Bereich von Althengstett, Ostelsheim und Weil der Stadt. Derweil wird am Bahnsteig in Althengstett weitergebaut.
Für Schienen gibt es Regellängen
Schienenregellängen So mancher Zaungast hat in den vergangenen Tagen an den gut zugänglichen Stellen der Bahntrasse beobachten können, wie die Schienen angeliefert und montiert wurden. Zuvor waren nur Bauschienen verlegt gewesen. Neue Schienen werden übrigens vom Hersteller in Regellängen von 30, 45, 60, 120 oder 180 Metern gewalzt.
Zwei Varianten Beim Einbau in den Gleiskörper werden die Schienen danach entweder zu einem sogenannten Stoßlückengleis gelascht oder zu einem lückenlosen Gleis verschweißt. Noch eine weitere Woche sollen die Gleisarbeiten in den genannten Bereichen dauern. Der Abschnitt Weil der Stadt-Calw ist insgesamt rund 20 Kilometer lang.
Kurzzeitige Sperrungen
Verkehrsbehinderungen Noch bis 9. Oktober kann es laut Landratsamt aufgrund der Gleisarbeiten an der Hesse-Bahn zu Verkehrsbeeinträchtigungen an den Bahnübergängen L183/Calwer Straße zwischen Althengstett und Ostelsheim, K4310/Hauptstraße Althengstett (aus Richtung Calw) und dem Bahnübergang in der Stuttgarter Straße in Althengstett kommen. Durch die Querung von Schienenfahrzeugen könne eine kurzzeitige Sperrung – für maximal zehn Minuten – erforderlich sein, teilte die Behörde unlängst mit.
Stopfmaschine rückt erneut an
Der Stopfzug kommt Ende September wird dann noch einmal die Stopfmaschine, ein tonnenschweres Hochleistungsgerät mit mehr als 20 Metern Länge, weithin zu hören sein. Der Stopfzug verdichtet den Schotter im Oberbau unter den Schwellen. Das tonnenschwere Ungetüm verfügt über ein Stopfaggregat, das mit vibrierenden Stopfpickeln ausgestattet ist. Diese tauchen in den Schotter ein, drücken und verdichten den Schotter dann durch horizontale Bewegungen unter die Schwellen.
Wozu eigentlich Schotter?
Wozu eigentlich Schotter? Der Schotter war von Gleisschotterwerken aus der Region angeliefert worden. Wozu eigentlich Schotter und ein solcher Aufwand für das Gleisbett? Die Stahlschienen können sich ausdehnen, Spannungen und Druck entstehen, bei jeder Fahrt gibt es Schwingungen und Erschütterungen. Die Steine können dies gut ausgleichen. Das Schotterbett ist also elastisch und hilft, sowohl statische als auch dynamische Belastungen gleichmäßig auf den Unterbau zu übertragen. Zudem kann durch den Schotter das Wasser abfließen – im Winter enorm wichtig, damit die Schienen nicht vereisen.
Lang erwarteter Probebetrieb
Probebetrieb Nach den Gleisbauarbeiten, der Fertigstellung der technischen Streckenausrüstung sowie dem Einbau der Leit- und Sicherungstechnik und nach den Schutzbauten für die Fledermäuse steht dann endlich der Probebetrieb der Hermann-Hesse-Bahn an, und zum Fahrplanwechsel soll im Herbst 2025 der Fahrgastbetrieb aufgenommen werden.