Nicole Hoffmeister-Kraut im Gespräch mit Matthias HowaldGeschäftsführer der Holcim (Süddeutschland) GmbH. Foto: Holcim

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat das Zementwerk in Dotternhausen besucht, um Einblicke in Innovationen, Infrastruktur und Perspektiven bei Holcim zu bekommen.

Der Geschäftsführer der Holcim (Süddeutschland) GmbH, Matthias Howald, sowie Werksleiter Dieter Schillo und Thomas Beißwenger, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg, schilderten ihr die Herausforderungen der Branche.

Alleine die Themenvielfalt des Treffens zeigte, was in Zukunft die Arbeit von Politik, Behörden und Unternehmen prägen wird: Dekarbonisierung, Innovationen, Infrastruktur, Rohstoffsicherung und Genehmigungsverfahren waren die großen Themenblöcke.

Als Beispiel für Innovationen auf der Produktseite erläuterte Geschäftsführer Matthias Howald das Rippmann Floor System sowie filigrane und hochbelastbare Betonplatten, kurz CPC-Platten, die mit engmaschigen, vorgespannten Karbondrahtnetzen bewehrt sind. Leichtbauweisen spielten in der Bauwelt eine wichtige Rolle, bekräftigte die Ministerin, zu deren Verantwortungsbereich von 2016 bis 2021 auch das Bauministerium zählte.

Innovationen vorantreiben

Howald unterstrich: „Um mehr Innovationen voranzutreiben und platzieren zu können, braucht es mehr Flexibilität und kürzere Zeitspannen bei den Bewilligungen.“ Wenn er sehe, wie schnell in Norddeutschland Innovationen mit behördlicher Unterstützung umgesetzt werden, mache er sich Sorgen, ob Baden-Württemberg langfristig nicht ins Hintertreffen gerät.

Beißwenger hakte bei der Innovationskraft ein und forderte: „Unternehmen brauchen eine Umgebung, wo man experimentieren kann. Mit Blick auf erneuerbare Energien und CO2- und Wasserstoffpipelines müssen wir heute Vollgas geben, damit wir übermorgen in Baden-Württemberg nicht abgehängt werden.“

Genehmigungsverfahren müssen schneller werden

„Für uns war das ein wichtiges Treffen. Wir brauchen Standortsicherheit, um zu investieren und Innovationen voranzutreiben – und das geht nur, wenn die Perspektive da ist, über sehr lange Zeit Rohstoffe zu gewinnen“, so Schillo. Der Werksleiter weiter: „Generell müssen Genehmigungsverfahren schneller werden – unabhängig davon, ob es um Produkte oder Verfahren geht.“

Die Wirtschaftsministerin war beeindruckt, wie die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation im Unternehmen verankert sind und welche Zukunftsprojekte anstehen.

Konsens für die großen Themen

Holcim ist in Baden-Württemberg neben dem Zementwerk Dotternhausen noch an weiteren Standorten mit Beton-, Kies- und Sandwerken vertreten. Hoffmeister-Kraut bestärkte die Holcim-Verantwortlichen, Innovationen für nachhaltiges Bauen wie beispielsweise die Herstellung von ressourcenschonendem Beton weiter voranzutreiben. „Wir brauchen Konsens für die großen Themen wie beispielsweise das bessere Bauen mit weniger Material, die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft und die Energiewende“, so Hoffmeister-Kraut.