Die Band „Druckluft“ bei ihrem Auftritt Foto: Klaus Stopper

Vor der Bühne rumtanzen, mit Freunden Spaß haben, ausgelassene Freude, aber auch etwas Wetterpech – das Brass-Festival „Love & Peace uff dr Wies“ hat am Wochenende staunen lassen.

Riesenbühne, vielseitige Bewirtung mit Foodtrucks, super Organisation – auf der großen Wiese neben der Domäne ging es zwei Tage lang richtig lustig zu. Auf der Bühne ertönte Musik, die mit viel Blasinstrument-Anteil in ihrer poppigen Art Partylaune machte. Auch die Bands waren begeistert von diesem neuen Forum für ihre Musik. „Ich hoffe, dass dieses Festival für immer bestehen bleibt“, rief die Frauenband „Desperate Brasswives“ von der Bühne, die am Samstagabend den Schlusspunkt im Programm setzte.

Was sehr gut aufging: Das Festival fand gemeinsam mit der Domäne statt, die an diesem Wochenende ihr Sommer-Festival begann. Bezahlt wurde ein Eintritt, und dann konnten die Gäste frei zwischen Domäne-Bühne und Festival-Wiese hin und herpendeln. Davon machten viele Gebrauch. Vor allem am Freitag, wo in der Domäne „Papi’s Pumpels“ mit Schlagern ein Riesenpublikum in Schlager-Wallung brachten, hatte man die Qual der Wahl. Aber die Band „Druckluft“ schaffte es mit ihrem Auftritt, auch vor ihrer Bühne ein Riesenpublikum in Begeisterung zu versetzen. Ein toller Abend.

Regen hat mehr Publikumszuspruch am Samstag verhindert

Allerdings: Ob sie das Festival im nächsten Jahr fortführen können, für die Antwort auf diese Frage wollen die drei Hauptorganisatoren Martina Eberle, Sandra Hirrlinger und Jürgen Wirth erst mal in Ruhe Bilanz ziehen. Sie hatten mit mehr Zulauf gerechnet, vor allem auch am Samstagabend. Aber nach einem schwülen Mittag folgte massiver Regen am Abend. „Das hat uns mehrere hundert Gäste gekostet“, meinte Jürgen Wirth. Und auch Martine Eberle meinte: „Ich habe jetzt ein halbes Jahr fast Vollzeit für dieses Festival gearbeitet, von irgendwas muss ich ja schon leben.“

Ohne Unterstützung nicht möglich

Ohnehin sei dieses Wochenende nur durch viel Unterstützung von außen möglich geworden. 25 Sponsoren, dazu eine riesige Zahl von Helfern aus dem Umkreis der Organisatoren und der Hechinger Feiergemeinde. Fünf Tage Aufbau – „ich bin auch körperlich völlig fertig, wir bräuchten nächstes Jahr auf jeden Fall mehr Leute, die uns unter die Arme greifen“, so Martina Eberle. Und trotzdem: Am Samstagabend strahlte sie, „ich tanz jetzt einfach, und wenn das Programm vorbei ist, setzte ich mich mit Freunden noch auf die Wiese. Barfuß, mit dreckigen Füßen“. Aber das werde ein Glücksmoment.

Was bleibt: Unglaubliche Bilder. An beiden Tagen hatten jeweils Hechinger Guggenmusiker die Vorbands gebildet. Am Samstag im strömenden Regen, „Und trotzdem war das so genial“, schwärmte Schlappsen, einer der Musiker. Am Freitag folgte dann „Brass3Go“ mit etwas anspruchsvollerer Brass-Musik, bevor „Druckluft“ der Partylaune freie Bahn ließ. Am Samstag waren es die „Froschenkapelle“ und die Frauenband „Desperate Brasswives“, die Stimmung machten. Viele Musiker hatten weite Anfahrtswege, hatten Stunden im Ferienbeginn-Stau gestanden. Aber alle fanden, dass dieses tolle Festival alle Mühen wert war. Kann man nur hoffen, dass die Veranstalter beim ziehen ihrer Bilanz zum gleichen Schluss kommen. „Bang your head in Balingen hat auch klein angefangen“, gab sich Martina Eberle ganz optimistisch.