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Feuer in Innenstadt fordert zahlreiche Einsatzkräfte. Bewohner unverletzt. Ursache noch unklar

Hausach - Eine Rauchwolke stieg am gestrigen Mittwoch hinter dem Schlossberg auf. Bis nach Fischerbach war sie zu sehen. Die Ursache war ein Brand eines Wohnhauses in der Hausacher Seilergasse. Mehr als 60 Feuerwehrmänner konnten es nicht mehr retten.

Laut Adrian Stirn als Kommandant der Hausacher ging der Alarm um 11.32 Uhr ein. Gemeldet war ein in Vollbrand stehender Dachstuhl in der Hausacher Seilergasse. "Auf dem Weg von Gerätehaus sah ich schon die Rauchwolke und habe gleich die Feuerwehren Wolfach und die aus Triberg mit ihrer Drehleiter nachalarmiert", berichtete Stirn.

Während die Einsatzkräfte noch zum Ort des Geschehens eilten, wurden bereits ein paar Nachbarn aktiv. Ein Auto, dessen Windschutzscheibe von einem herunterfliegenden Ziegel beschädigt wurde, schoben sie Angaben eines Anwohners nach aus der Gefahrenzone.

Die Hausacher Wehr traf schließlich mit 30 Mann und sechs Einsatzwagen vor Ort ein, andere aus dem Umland folgten. Insgesamt 60 bis 70 Feuerwehrmänner aus Hausach, Wolfach, Biberach, Lahr und Triberg machten sich daran, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die Haslacher waren nicht dabei, um im Fall eines weiteren Notfalls in der Region ausrücken zu können. Auch der Kreisbrandmeister Bernhard Frei war unter den Einsatzkräften. Außerdem waren das DRK und die Polizei vor Ort.

"Als die Hausacher Wehr eintraf, brannte der Giebel des Holzhauses schon lichterloh. Die beiden Bewohner hatten sich glücklicherweise schon in Sicherheit gebracht. Wir begannen sofort damit, eine Riegelstellung aufzubauen", so Stirn.

Innenangriff wird abgebrochen

Wie er erläuterte, dient diese dazu, das Übergreifen eines Brandes auf umliegende Gebäude zu verhindern – die enge Bebauung in der Seilergasse machte das zu dringlichsten Priorität. Überhaupt stellten die schmalen Gassen die Feuerwehr vor eine Herausforderung in Bezug auf Aufstellung der Wagen, Drehleitern und Koordination der Trupps.

Schließlich versuchte die Wehr, das Haus zu retten, indem sie einen Innenangriff startete. Zwei Trupps betraten unter Atemschutz das Gebäude. Als allerdings Deckenteile herunterfielen, brachen sie ihr Vorhaben ab. "Es war einfach zu gefährlich", begründet Stirn die Entscheidung. So konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf den Außenangriff. Mit Schläuchen von unten sowie den beiden Drehleitern von oben kämpften sie fast eine Stunde lang, bis das Feuer unter Kontrolle war.

Um gezielt gegen die verbliebenen Brandherde im Inneren vorgehen zu können, schlug Feuerwehr Ziegel vom Dach des Hauses und Löcher in dessen Wände. Gegen 14 Uhr rückten die ersten Männer wieder ab, Stirn rechnete gam Mittwoch aber damit, dass der Einsatz bis in den Abend andauern würde.

Besondere Empfehlungen für die Feuerwehr in Corona-Zeiten

Laut Kreisbrandmeister Frei gibt es auch für die Feuerwehr wegen der Corona-Pandemie Handlungsempfehlungen. "Während Besprechungen soll natürlich der Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden, es gibt momentan keine Übungen und keine Versammlungen", fasst er zusammen. Außerdem fahren im Falle eines Einsatzes weniger Personen in einem Wagen. Im Einsatz selbst könnte der Mindestabstand natürlich nicht eingehalten werden. "Aber da tragen alle ja ohnehin Schutzkleidung", so Frei. Viele Sanitäter und Notärzte trugen Schutzmasken; Facharzt Marcus Auel, dessen Praxis nur wenige Meter entfernt vom Brandort liegt, verteilte weitere Mundschutze.

Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund 400.000 Euro. Die Ursache für das Feuer ist noch vollkommen unklar. Der Brandort wurde beschlagnahmt und die Ermittlungen laufen. Verletzt wurde niemand; auch der Hund des älteren Ehepaars wurde gerettet. Das Haus ist allerdings nicht mehr bewohnbar. Das Ehepaar kam zunächst bei Verwandten unter.

Da das vom Brand betroffenene Paar momentan keine Kleidung mehr außer der besitzt, die sie am Leib trug, hat Erwin Moser von Herrenmoden Moser aus Hausach bereits am Mittwoch damit begonnen, für die betroffene Familie Kleidungsspenden zu organisieren. Wie er dem Schwabo mitteilte, wird vor allem Herrenkleidung in der Größe 4XL benötigt. Einige Stücke hat er bereits selbst zur Verfügung gestellt. Da die Größe aber selten ist, sind weitere Spenden willkommen. Wer etwas abgeben will, soll sich unter Telefon 07831/75 55 melden.