Die HSG Hossingen-Meßstetten hat im Derby gegen die HSG Albstadt Platz vier im Visier. Foto: Kara

In der Handball-Landesliga kommt es zum spannenden Duell zwischen der HSG Hossingen-Meßstetten und der HSG Albstadt. Aufgrund der Fusion der Landesverbände kommt es zu komplexen Auf- und Abstiegsszenarien.

Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel: Geht’s in den Saisonendspurt, richtet sich der Blick vieler Teams nicht nur auf die eigenen Spiele, sondern auch in die anderen Ligen. In den höheren Ligen entscheidet sich oftmals, wer aus den Ligen darunter absteigen muss – oder wer aufsteigen kann.

 

Fusion wirft Fragen auf

Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, kommt in diesem Jahr eine weitere Unabwägbarkeit hinzu: die Fusion der drei Verbände aus Württemberg, Süd- und Nordbaden zum Baden-Württembergischen Handballverband (BWHV). Die Folge sind neue Bezirkszuschnitte und landesweit einheitliche Ligenstrukturen. Hier gab es bislang teilweise deutliche Unterschiede zwischen den Verbänden, im Sommer wird das angeglichen – in den insgesamt acht Bezirken genauso wie auf Verbandsebene. Das sorgt für hochkomplexe Auf- und Abstiegsszenarien, die immer auch ein Stück weit von den Konstellationen der höheren Ligen abhängig sind.

Ein Beispiel: Die Verbandsliga der Frauen in der kommenden Saison. Hier treffen sich insgesamt 48 Teams aus den drei Verbänden. Württemberg hat aufgrund seiner Größe 22 fixe Startplätze, Süd- und Nordbaden jeweils sieben. Die restlichen Plätze werden in Entscheidungsspielen vergeben. Vier Verlierer der Oberliga-Relegation spielen künftig Verbandsliga, genau wie acht Gewinner der Verbandsliga-Relegation. Der Berechnung zugrunde liegt ein Ranking, in dem jedes Team aus Württemberg entsprechend der derzeitigen Tabellensituation einsortiert wird. Variable hierbei: Die Anzahl der Württembergischen Absteiger aus der Regionalliga.

Top-Drei ist so gut wie durch

In der Frauen Landesliga Staffel 2 in Württemberg sieht es für die Hbi Weilimdorf/Feuerbach, die SG Tübingen und die HSG Baar gut aus. Die HSG Hossingen-Meßstetten hat (Stand jetzt) als Vierter der Landesliga den Startplatz für die Entscheidungsspiele sicher, darf sich aber keine Patzer mehr erlauben. Dabei würde es wohl in Hin- und Rückspiel gegen ein Team aus Süd- oder Nordbaden gehen. Als Fünfter – momentan die HSG Albstadt – würde man nach der derzeitigen Lage der Dinge auch in der neuen Saison Landesliga spielen.

Die Tabellenkonstellation vor dem Derby am kommenden Samstag, bei dem die Albstädterinnen bei der HSG Hossingen-Meßstetten antreten, könnte also spannender kaum sein. Das Hinspiel im Oktober ging mit 37:31 (18:15) an die Balci-Truppe.

Geduld ist gefragt

Sollten die Gastgeberinnen um Trainer André Röthlingshöfer die Partie verlieren, wären beide Mannschaften punktgleich – allerdings hätte die HSG Hossingen-Meßstetten noch ein Spiel in der Hinterhand. Die Entscheidung würde dann erst im Auswärtsspiel am Samstag, 3. Mai, bei der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell fallen. Und damit nicht genug: rein rechnerisch haben die Damen aus dem Nordschwarzwald sogar auch noch die Chance den begehrten vierten Platz zu erreichen. Denn die SG hat ebenfalls noch zwei Partien zu gehen.

Trägerinnen der Roten Laterne stehen noch nicht fest

Abgestiegen sind aus der Landesliga Staffel 2 die HSG Fridingen/Mühlheim II und der HBW Winterlingen-Bitz. Bei Letzteren steht ein Trainerwechsel an. Michael und Alexander Maier übergeben an Til Henkel. Mit Alexa Henkel und Annika Kattanek wurden zum Saisonfinale zudem zwei langjährige Spielerinnen verabschiedet. Den direkten Vergleich zwischen den beiden Absteigern hat übrigens der HBW Winterlingen-Bitz gewonnen. Da die HSG Fridingen/Mühlheim II aber auch noch zwei Partien ausstehen hat, steht noch nicht final fest, wer die Rote Laterne inne haben wird.