So oder so ähnlich könnte die neue Freiluft-Sporthalle in Nagold aussehen. Foto: McArena GmbH

Mit Weihnachten habe das "zwar nix zu tun", so OB Großmann – aber ein tolles Geschenk für Nagold sei es dann trotzdem: Das Unternehmen Häfele schenkt der Stadt zum eigenen, 100jährigen Firmen-Jubiläum im kommenden Jahr eine neue Sportstätte im Stadtpark Kleb – die Häfele-Arena.

Nagold - Die ersten Bauarbeiten dafür hätten bereits begonnen, erklärt Oberbürgermeister Jürgen Großmann anlässlich der anstehenden Vertragsunterzeichnung im Nagolder Rathaus – mit Sibylle Thierer, Noch-Vorsitzende der Geschäftsleitung von Häfele. Zum 1. Januar wechselt sie in den Verwaltungsrat des Nagolder Vorzeigeunternehmens, wo sie aber ebenfalls den Vorsitz übernehmen wird.

So ist die geplante Multifunktionsfreilufthalle, die direkt im Eingangsbereich des Stadtparks Kleb in unmittelbarer Nähe des Badeparks entstehen wird, quasi irgendwie auch ihr ganz persönliches Abschiedsgeschenk und "Vermächtnis" für ihre Heimatstadt. Was ihrem "Bestreben" entspräche, "die Stadt immer noch ein bisschen urbaner zu machen". Sprich: großstädtischer, auch weltgewandter. Was, das darf man sicher unterstellen, auch wiederum dem Unternehmen Häfele dienen dürfte – beim Kampf um die beste Köpfe, die es auch für Häfele gilt als Arbeitgeber in die Region zu locken.

OB: "Für wirklich alle eine sinnvolle Ergänzung"

Der OB drückt das dann so aus: "Die Zukunft Nagold ist entscheidend auch für die Zukunft von Häfele." Eine konstruktive Symbiose quasi. Die übrigens zum 50. Firmen-Jubiläum von Häfele einst einen Trimm-dich-Pfad der Stadt brachte, zum 75. Unternehmens-Geburtstag dann die Häfele-Hütte auf dem Killberg – gerade in den Sommermonaten eine bei den Bürgern enorm beliebte Grill- und Freizeithütte am Rande der Stadt. Da ist die neue Sportstätte "für wirklich alle" mitten in der Stadt eine mehr als sinnvolle Ergänzung, die gut "zu den Nagolder Bürgern passt".

Denn schließlich stammt die Idee dazu tatsächlich auch aus dem Sportentwicklungsplan der Stadt Nagold, den diese vor einigen Jahren bereits in Auftrag gegeben hatte und nun nach und nach umsetzt. Wobei die Häfele-Arena im Kleb als Multifunktionsfreilufthalle und Ein-Feld-Halle mit einer Grundfläche von 30 mal 15 Metern nicht die ebenfalls noch geplante neue Zwei-Feld-Halle auf dem Eisberg ersetzen wird (zumindest die Anschub-Finanzierung hierfür ist im Haushalt 2023 bereits eingestellt), sondern eben "eine sehr gute Ergänzung" im Sport- und Freizeitangebot der Stadt sei. Übrigens auch abseits der Schulen und Vereine: Die Häfele-Arena werde künftig (über eine spezielle App) für jeden buchbar sei, vom Kegelklub über die VHS bis zum Yoga-Kurs. Ganz nach Lust und Laune der Sporttreibenden.

Beach-Volleyball wird verlegt

Weichen muss der künftigen Häfele-Arena der bekannte Beach-Volleyball-Platz, der allerdings nicht komplett verschwinden, sondern nur in unmittelbarer Nähe verlagert werden soll. Und als Bonus von der Stadt, so ist es geplant, soll dieses dann kleine Sportzentrum im Kleb mit Badepark, Häfele-Arena und Beach-Volleyball-Platz über einen neuen Steg, sprich: Fußgängerbrücke, vom Parkplatz am Teufelareal her leichter zugänglich und erreichbarer werden.

Mit der Fertigstellung der Häfele-Arena rechnen Stadt und Spenderin bereits im kommenden Frühjahr, womit die neue Halle mutmaßlich irgendwie dann auch Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten von Häfele im 100. Jahr der Firmengeschichte sein wird. Wobei sich die scheidende Häfele-Chefin Sibylle Thierer bei der fälligen Vertragsunterzeichnung für die Schenkung schon auch noch einen ganz besonderen Wunsch erfüllen durfte: "Eigentlich wäre ich ja auch gerne mal Bürgermeisterin geworden", erzählt sie. Aber keine Angst "Herr Großmann", ihm werde sie jetzt bei der Suche nach neuen Aufgaben "für den Ruhestand" keine Konkurrenz machen.

Ein bedeutender Moment

Aber für einen ganz kurzen Moment übergab der OB der so erfolgreichen Industriekapitänin dann doch einmal als besondere Würdigung "die Siegel der Stadt", sprich den Stempel, mit dem die Schenkungsurkunde offiziell beglaubigt wurde. Und mit dem die Magie der verwaltungsmäßigen Wirksamkeit dieses formalen Aktes vollzogen wurde. "Die ganze Macht der Stadt in Ihren Händen, Frau Thierer!" zumindest für einen Moment. Die diesen kleinen Zauber dann auch sichtlich genoss.