Wenn der HBW Balingen-Weilstetten am Samstag beim Pokal-Final-Four auf die MT Melsungen trifft, schaut ganz Handball-Deutschland zu. „Die maximal große Herausforderung“, sagt Trainer Matti Flohr.
Das WM-Endspiel 2007, die Final-Spiele in der Champions-League und seit 2023 auch im DHB-Pokal. Wenn immer in Handball-Deutschland ein Titel vergeben wird, trifft man sich in der Kölner Lanxess Arena. Am Wochenende geht’s in der Domstadt um den DHB-Pokal. Zum ersten Mal mit dabei: der HBW Balingen-Weilstetten.
Fast 20 000 Zuschauer in der Halle
Am Samstag (19 Uhr/live bei Dyn) treffen die „Gallier“ im größten Spiel der Vereinsgeschichte vor fast 20 000 Zuschauern in der Lanxess Arena auf die MT Melsungen. Es geht um nicht weniger als den Einzug ins Finale des DHB-Pokals.
Der erste Zweitligist im Halbfinale seit 1998
Schon allein das Erreichen des Finalturniers, die mit Abstand größte Veranstaltung im deutschen Vereinshandball, ist eine Überraschung – der letzte Zweitligist im Halbfinale war 1998 der TuS Schutterwald. Mehr wäre eine Sensation.
Vorfreude auf die Atmosphäre
Das weiß auch Matti Flohr. „Wir sind krasser Außenseiter“, sagte der HBW-Trainer am Donnerstagmittag. „Aber dazu ist der Sport ja da, um Sensationen zu schaffen“, sagt er und freut sich auf die Veranstaltung und die Atmosphäre.
Der Gegner ist ein Topteam
Er selbst kennt das Gefühl, das Final Four als Sieger zu beenden. Zweimal, 2006 und 2010, durfte er den Gewinn des DHB-Pokals mit dem HSV Hamburg feiern. Gemeinsam mit Torsten Jansen, der mittlerweile in der Hansestadt Trainer ist und Mitte März den Balinger Halbfinalgegner MT Melsungen mit zehn Toren Differenz (42:32) schlug.
Am Donnerstag tauschten sie die beiden Ex-Teamkollegen noch per Telefon aus. Gewonnene Erkenntnisse wollte Flohr aber logischerweise nicht preisgeben. „Das werden wir hoffentlich am Samstagabend sehen“, sagte er und lachte.
Mehr David gegen Goliath geht nicht
Denn die Favoritenrolle im Halbfinal-Duell könnte nicht klarer verteilt sein. „Melsungen ist nicht umsonst an der Spitze der Liga“, sagt Flohr über den Gegner mit Spielern wie der 2,15-Meter-Hüne Dainis Kristopans, Erik Balenciaga oder Timo Kastening. „Es ist die maximal große Herausforderung vor maximal großer Kulisse – wir freuen uns auf die Atmosphäre“, so der Trainer, der sich mit seinem Team intensiv auf das Final Four vorbereitet hat.
Das sagt Stefan Kretzschmar zu den Balinger Chancen
Für den TV-Experten Stefan Kretzschmar scheint die Sache derweil klar. „Ohne respektlos klingen zu wollen: Außer Balingen kann jedes Team dieses Final Four gewinnen“, sagte er bei „Dyn“.
Die zwei größten Spiele der Vereinsgeschichte
Den Balingern wird das jedoch zunächst einmal egal sein. Sie freuen sich auf die zwei größten Spiele ihrer Vereinsgeschichte in Köln. Dort, wo in Handball-Deutschland die Titel vergeben werden. Vor fast 20 000 Zuschauern.