Der Kirchenchor Reichenbach mit Chorleiterin Margarita Harder sowie Organist Reinhold Studer gestalteten gemeinsam eine Messfeier zum Jubiläum der Orgel. Foto: Vögele

Zum 175-Jährigen der Orgel der Kirche St. Stephan gab es einen Gottesdienst mit Werken von Komponisten wie Bach und Händel. Pfarrer Mette beglückwünschte die Gemeinde zum Instrument.

Seit 175 Jahren erklingt in der Pfarrkirche St. Stephan eine renommierte historische Orgel des Orgelbaumeisters Konrad Albiez, die vor einigen Jahren stilgerecht in ihren originalen Zustand zurückversetzt wurde. Mit einem festlichen Gottesdienst hat die Pfarrei Reichenbach das bedeutsame Ereignis gefeiert.

 

Der Vorsitzende des Orgelbaufördervereins Harald Günther wies in seiner Begrüßung auf die damals schwierige Zeit während der Badischen Revolution hin. Die Zeiten waren ärmlich, dennoch wollten die damals knapp 850 Gläubigen im Dorf nach der Wiedererlangung der pfarrlichen Selbständigkeit nicht auf eine prächtige Orgel für ihre neue Pfarrkirche verzichten. Günther erinnerte an die früh verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Ulrich Billian und an Gisela Heitzmann, die sich unermüdlich für die Erneuerung der Orgel eingesetzt hatten.

Organist zieht alle Register

Musikalisch gestaltete der Kirchenchor unter Leitung von Margarita Harder mit Organist Reinhold Studer aus Kuhbach die adventliche Eucharistiefeier. Mit Chorsätzen, bei denen die Orgel durch ihre erhabenen Klänge die Herzen tief berührte, wurde in der Messfeier erfahrbar, was Bach über alle seine Werke setzte: „Soli Deo gloria – Gott allein die Ehre“.

Mit den Bachchorälen „Jesu bleibet meine Freude“ und „Wachet auf ruft uns die Stimme“ sowie dem machtvollen „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel konnte der Organist zudem alle Register ziehen und zeigen, was in einem solchen Wunderwerk wie der Orgel steckt. Leisere Töne erklangen beim Chorsatz „Veni Jesu, amor mi“ von Luigi Cherubini oder in der adventlichen Volksweise „Maria durch ein‘ Dornwald ging“.

Orgel begeistert die Zuhörer

Pfarrer Johannes Mette beglückwünschte die Gemeinde zum kostbaren Werk, in dem 1446 Pfeifen stecken. Sie alle, die durch 25 Register zum Klingen gebracht werden, bilden ein Werk – doch ist jede auch noch so kleine Pfeife unverzichtbar, um durch ihren Klang die Herzen zu erreichen. So ist es auch im Gefüge der Kirche und der einzelnen Gemeinden, wo jeder Teil des Ganzen ist.

Mit den Orgelwerken „Marche triumphale“ von B. Steane und „Noel Nr.4“ von Louis Claude Daquin entlockte Studer der Jubiläumsorgel ihre ganze musikalische Herrlichkeit, die den großen Kirchenraum durchwaltete und die Zuhörer begeistere.

Danksagungen

Ein Dank ging in der Kirche an alle, die sich in den vergangenen Jahren für die Sanierung der Orgel stark gemacht hatten. Sie haben durch ihre Spenden mitgeholfen, das Kunstwerk zu erhalten.