Was machen eigentlich die Pläne für den ambitionierten Windpark im Neuhäuslewald bei Villingen? Flaute oder frischer Wind? Eher letzteres, denn dem Vernehmen nach gab es eine rege Beteiligung bei dem über die Caeli Wind GmbH aus Berlin vorgenommenen Ausschreibungsverfahren.
Die Stadtverwaltung soll nun mit den Interessenten in engem Austausch über die Flächenkulisse und die vertraglichen Details stehen. Noch vor der Sommerpause soll ein Gestattungsvertrag im Gemeinderat eingebracht und damit die politischen Weichen für das Großprojekt bei Villingen gestellt werden, hört man über den angepeilten Zeitplan.
Mit Blick auf einen möglichen Standort bleibt es bei dem gut 1000 Hektar großen Plangebiet im westlichen Neuhäuslewald. Für das vom Regionalverband priorisierte Terrain weiter östlich dagegen bedeutet es Daumen runter.
Zunächst zu den Vorgaben und damit den Hintergründen für das Großprojekt auf Villinger Gemarkung: Aufgrund von bundes- und landesgesetzlichen Vorgaben müssen 1,8 Prozent der Fläche in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg Vorranggebiete für Windkraftanlagen sein.
Zwei mögliche Standorte
Was im Neuhäuslewald entstehen soll, wird seit Monaten kontrovers diskutiert. Zwei Standorte liegen in der Diskussions-Waagschale. Die Stadt favorisiert ein Gelände, das der Regionalverband Schwarzwald-Baar Heuberg jedoch nicht in den Entwurf zu seinem Regionalplan aufgenommen hat.
Was der Verband sagt
Und bei dieser Position werde der Verband auch bleiben, bestätigte Marcel Herzberg, Verbandsdirektor des Regionalverbands, auf Anfrage unserer Redaktion. Denn, so das Hauptargument, das von der Stadt priorisierte Areal liege in einer EU-Schutzfläche für Auerwild und mache aufwändige Gutachten nötig. Je nach Ergebnis, könnten rein theoretisch Auerhähne nebst Hennen das 100-Millionen-Projekt mit über zehn Windkraftanlagen zum Erliegen bringen.
Trotz dieser möglichen Naturschutz-Hürden scheint auch für potenzielle Investoren ausschließlich der von der Stadt anvisierte Standort eine Option zu sein. Denn zentrale Faktoren wie Windhöffigkeit und Distanz zu der nächsten Siedlung sind die überzeugenden Aspekte für das im Westen des Neuhäuslewaldes gelegene Terrain. Das andere Areal, weiter östlich, sei außer Diskussion: „Da kommt keiner“, so ein Beobachter des Windpark-Vorhabens.
Marcel Herzberg, Verbandsdirektor des Regionalverbands Schwarzwald-Baar Heuberg, hält sich ansonsten im Gespräch mit unserer Redaktion zurück und verweist auf den Endspurt des Verfahrens, bei dem es um Windkraftanlagen im gesamten Regionalverbandsgebiet geht und damit auch um den Standort Neuhäuslewald.
Entscheidung im Herbst
Im September soll ein 48-köpfiges Gremium aus allen drei Landkreisen, Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen, die Entscheidung zu möglichen Standorten treffen. Gesagt ist von Seiten Herzbergs schon längst alles, wenn es um das passende Terrain für den Windpark in VS geht.
„In Bezug auf das Thema Windkraft können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch keine konkreten Infos weitergeben. Es ist eine Vorlage für die gemeinderätlichen Gremien in Arbeit“, reagierte Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, auf eine Anfrage unserer Redaktion.