Die Oberbürgermeister der Städte entlang der Gäubahn reagieren am Dienstag empört auf die neusten Aussagen der Bahn. Auch OB Christian Ruf in Rottweil spricht von einer „verkehrspolitischen Bankrotterklärung“.
Nach neuesten Ankündigungen der Deutschen Bahn wird bei einer Kappung der Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen vorerst keine S-Bahn-Anbindung für die Fahrgäste der Gäubahn zur Verfügung stehen.
„Wir fühlen uns gehörig verschaukelt. Und das ist noch milde ausgedrückt! Schon die Unterbrechung in Stuttgart-Vaihingen mit Umstieg auf die S-Bahn in Richtung Stuttgart Hauptbahnhof ab Frühjahr 2026 ist ein Unding. Dass die Verantwortlichen jetzt fast beiläufig mitteilen, selbst diese Notlösung nicht hinzubekommen, ist eine verkehrspolitische Bankrotterklärung“, sagen die Oberbürgermeister entlang der Strecke in ihrem Statement.
Da fahre dann also über ein halbes Jahr lang – wenn denn diese Zeitangabe überhaupt stimmt – „ein Zug nach Nirgendwo“, heißt es.
Und weiter: „ Beim Volksentscheid hatten viele Menschen entlang der Gäubahn für Stuttgart 21 gestimmt und darauf vertraut, dass die Gäubahn selbstverständlich weiterhin an den Stuttgarter Hauptbahnhof angebunden bleibt und dass sich die Bahnverbindungen insgesamt verbessern. Wenn jetzt die Gäubahn vom Hauptbahnhof abgekoppelt wird und sogar die Überbrückung per S-Bahn nicht wie versprochen steht, dann ist jegliches Restvertrauen zerstört. Und egal, was uns jetzt demnächst wieder als sogenannte Übergangslösung aufgetischt wird – das glaubt kein Mensch mehr.“
Die Unterzeichner
Unterzeichnet ist das Schreiben von den Oberbürgermeistern Stefan Belz (Böblingen), Nico Reith (Herrenberg), Peter Rosenberger (Horb), Christian Ruf (Rottweil), Michael Beck (Tuttlingen), Jürgen Roth (Villingen-Schwenningen), Bernd Häusler (Singen) und Uli Burchardt (Konstanz).