Die Drehleiter wird in Position gebracht.  Foto: Liebau Foto: Liebau

Feuer am Stadtrand von Furtwangen. Rauchsäule kilometerweit zu sehen. Millionenschaden. Mit Video

Furtwangen - Ein Raub der Flammen wurde am Freitagabend ein 170 Jahre altes Hofgebäude im Furtwanger Hohtal. Das Gebäude wurde schwer beschädigt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Nach ersten Schätzungen liegt der Sachschaden bei mehr als einer Million Euro.

Gegen 17.40 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein. Beim Eintreffen der Wehr stand zunächst die hölzerne Garage in Flammen. Schnell griff das Feuer dann auf das mächtige Holzdach des Hauptgebäudes über.

Bei enormer Hitze kämpften sich die Männer vor und starteten einen ersten Löschangriff.

Von allen Seiten trafen immer mehr Feuerwehrleute mit ihren Fahrzeugen ein. Glücklicherweise befindet sich gleich neben dem Unglücksort die Hintere Breg. Mit Pumpen wurde das Löschwasser aus dem Bach zum Brandherd geleitet.

Brandursache muss noch ermittelt werden

Da wurde es auch dringend gebraucht. Mit Hilfe sämtlicher Furtwanger Feuerwehrabteilungen sowie Einheiten aus Vöhrenbach und Villingen konnte das Feuer von allen Seiten bekämpft werden.

Besonders effektiv war der Einsatz der Drehleiter. So konnte der Löschstrahl gezielt im Dachbereich eingesetzt werden. Wegen des starken Qualms ging das natürlich nur mit Atemschutzmasken.

Nach etwa 30 bangen Minuten hatten die Männer den Brand weitgehend unter Kontrolle. Mit einer Wasserwand wurde ein Nachbargebäude vor Funkenflug geschützt.

Einen erheblichen Schaden dürften ein paar Autos davon getragen haben, die direkt neben dem Brandhaus standen. Sie fingen Feuer und mussten ebenfalls gelöscht werden.

Sorgen bereiteten den Wehrleuten Gasflaschen, die in der Garage lagerten und von denen einige sogar explodierten. "Wir mussten deshalb besonders vorsichtig vorgehen", berichtet Einsatzleiter und Abteilungskommandant der Stadt-Feuerwehr Jürgen Scherzinger auf Anfrage unserer Zeitung.

112 Feuerwehrleute und weitere Rettungskräfte im Einsatz

Bis zu 112 Feuerwehrmänner waren im Einsatz. Vor Ort waren auch das Rote Kreuz, Polizei und Kreisbrandmeister. Da der Einsatz sich bis in die späten Abendstunden fortsetzte, wurden die Wehrleute vom DRK-Ortsverein versorgt.

Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand, allerdings sind die Wohnungen des Hauses nicht mehr bewohnbar. Der 63 Jahre alte Hausmitbesitzer, welcher sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs als Einziger im Gebäude befand, konnte dieses mit leichten Brandverletzungen am Kopf selbstständig verlassen. Bürgermeister Josef Herdner bot die Hilfe der Stadt bei der Unterbringung von Obdachlosen an.

Da immer mehr Schaulustige an den Unglücksort kamen, riegelte die Feuerwehr die Zufahrt ab. Die Durchgangsstraße nach Linach musste wegen des Einsatzes gesperrt werden. Die mächtige Rauchsäule, verstärkt durch Wasserdampf, war kilometerweit zu sehen.

Was den Brand auslöste, war am Abend noch unklar. Brandsachverständige der Kriminalpolizei nahmen ihre Arbeit auf.