Urlauber noch verunsichert. Rumpfjahr nach Zwangspause. Es gibt aber auch einen Hoffnungsschimmer.
Freudenstadt - Die Freudenstadt-Tourismus hat 2020 noch nicht ganz abgeschrieben. Nach der Corona-Zwangspause rechnet sie zwar mit einem Rumpfjahr. Allerdings gibt es auch erste zarte positive Signale.
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"Ich bin sehr froh, dass es so etwas wie einen Neustart gegeben hat, wenngleich in Etappen", sagt Tourismus-Direktor Michael Krause. Erst durften Restaurants wieder eröffnen, wenngleich mit starken Einschränkungen, jetzt auch wieder die Hotellerie.
Leute zieht es wieder raus in die Natur
Krause nimmt derzeit noch "eine gewisse Ängstlichkeit und Verunsicherung" bei Gästen wahr. Dafür sprächen Stornierungen und "zurückhaltende Buchungszahlen". Das werde sich wohl auch nicht von einem Tag auf den nächsten ändern. "Es wird dauern, bis wir wieder an alte Umsätze anknüpfen können", so Krause. Aber er hadert nicht. Es gebe für ihn keinen Zweifel an der Richtigkeit des Entschlusses, dass die Regierung zu Beginn der Corona-Pandemie das öffentliche und wirtschaftliche Leben weitestgehend stillgelegt habe.
Mittlerweile sei wieder "ein Hoffnungsfunke" da. So gingen in der Tourist-Information derzeit wieder "sehr viele Nachfragen" ein, meist per Telefon oder E-Mail. Seit 25. Mai ist die zentrale Anlaufstelle für Touristen auch wieder für persönliche Besuche geöffnet. Zwischen 50 und 120 Gäste kämen täglich vorbei, um sich zu informieren. "Das ist ein ganz guter Wert" findet Krause. Er schließe daraus, dass es die Leute nach den Monaten der Isolierung jetzt wieder nach draußen ziehe. Das Interesse vor allem an Wander- und Radtouren sei groß.
Außerdem rechnet Krause mit einer steigenden Nachfrage nach Tourismuszielen in Deutschland, wovon Baden-Württemberg im Allgemeinen und der Schwarzwald im Besonderen stark profitieren könnten. Freudenstadt habe sich darauf eingestellt. So habe die Freudenstadt-Tourismus ihre Werbeanstrengungen forciert und beispielsweise in Sozialen Medien Kampagnen gestartet.
Das Kurhaus sei seit Montag wieder geöffnet, der Kurgarten ebenso. Dabei gelten die bekannten Einschränkungen zum Infektionsschutz. Krause bezeichnet dies als "so etwas wie eine neue Corona-Normalität". Man habe sich mit den Gegebenheiten arrangiert und genieße zurückgewonnene Freiheiten. Den gänzlich "unbeschwerten Charakter", den Urlauber sich wünschten, gebe es hingegen noch nicht.
Aktuelle Buchungszahlen liegen der Freudenstadt-Tourismus aktuell nicht vor. Michael Krause sagt, im Januar und Februar betrug das Plus im Vergleich zum Vorjahr rund sieben Prozent. Danach sei "ein Absturz um 70 Prozent" erfolgt. 2019 hatte die Freudenstadt-Tourismus noch rund 470.000 Übernachtungen von Gästen in der Stadt registriert.