Karl Kappler (Koch Pac-Systeme, Pfalzgrafenweiler) Stefan Bogenrieder (Campus Schwarzwald) und Kurt Schmalz (J. Schmalz, Glatten) mit den neu entwickelten Gesichtsschilden (von links). Foto: Campus Schwarzwald

Insgesamt fünf Partner im Boot. Schnelle und effektive Produktion von 100 .000 Stück pro Woche.

Freudenstadt - Ein einfaches, krisenrelevantes Gesichtsschild zum Schutz vor Corona hat der Campus Schwarzwald in Freudenstadt mit weiteren Partnern entwickelt.

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Der Campus, das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), die Verpackungsexperten Koch Pac-Systeme und der Vakuum-Spezialist Schmalz arbeiten dabei zusammen. Alle Materialien stammen aus Baden-Württemberg. Das Schild lässt sich schnell und in hoher Stückzahl produzieren.

Anwendungsnahe, praxisorientierte Forschung

"Es sollte ein neues Produkt werden. Eines, das auf einfache, aber effektive Weise vor Ansteckung mit Corona schützt", erklärt Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer des Campus Schwarzwald die Idee und betont: "In diesen Zeiten ist vor allem eine schnelle, kostengünstige Produktion in großer Stückzahl wichtig."

Der Campus Schwarzwald habe sich gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen eine anwendungsnahe, praxisorientierte Forschung auf die Fahne geschrieben. Insofern sei es nahe gelegen, mit der Idee des Gesichtsschilds auf Firmen mit passender Expertise zuzugehen, so der Campus Schwarzwald in einer Pressemitteilung. Vertreter der Firma J. Schmalz GmbH, kompetent in der Fertigung von Kunststoffteilen und Koch Pac-Systeme GmbH, Experte für Verpackungsanlagen, seien sofort begeistert gewesen. Beide Firmen verfügten auch über die nötigen Maschinen und ausreichend Kapazitäten. Das IFF der Universität Stuttgart und das Fraunhofer- IPA ergänzten den Zusammenschluss zur Produktion des Schilds als Ideengeber mit Zertifizierungskompetenz. Das Ergebnis ist ein Schild das dem Träger Schutz vor potenzieller Ansteckung durch Viren oder Bakterien bietet. Es ist laut Campus extrem leicht und kann problemlos über einer Brille getragen werden. Die geringe Auflagefläche verhindere das Schwitzen. Es sei schnell zu montieren und liege in zwei Ausführungen vor.

Material kommt aus Baden-Württemberg

Erfolgt die Produktion in Kooperation mit Schmalz, wird der Bügel aus Kunststoff gefertigt. Ist allein die Firma Koch Pac-Systeme in die Herstellung involviert, wird das Face-Shield mit einem Drahtbügel ausgestattet. Dieser Bügel ist auf das absolut Nötigste reduziert. Beide Produkte sind einfach herzustellen, so dass eine Fertigung hoher Stückzahlen von bis zu 100 000 Stück pro Woche gewährleistet sei. Alle Bauteile seien zudem sortenrein und getrennt recyclebar, heißt es weiter.

Die beteiligten Unternehmen und das Material kommen aus Baden-Württemberg, was die Lieferfähigkeit sichere. Die Anbindung des Campus Schwarzwald an die wissenschaftlichen Einrichtungen, ermögliche eine enge Zusammenarbeit mit dem IFF der Uni Stuttgart und dem Fraunhofer-Institut. Das IFF und das IPA bringen ihr Fachwissen bei der Zertifizierung des Schilds ein, die unmittelbar bevorstehe. Vertrieben werden die Produkte dann durch Koch Pac-Systeme über verschiedene Vertriebskanäle.