Diese vermutlich letzte Chance gilt es zu ergreifen, meint der Förderverein: Wenn die Sanierung des Freibads Schwimmi mit dem bewilligten Bundeszuschuss von 2,4 Millionen Euro jetzt nicht angegangen werde, sehe es düster aus für den Erhalt des Freibads.
Die im Raum stehende Summe mit Sanierungskosten von insgesamt 5,2 Millionen Euro und einem Eigenanteil der Stadt Vöhrenbach von 2,8 Millionen Euro ist enorm, räumt Antje Ketterer, zweite Vorsitzende des Fördervereins Schwimmsport Vöhrenbach, ein. Doch sie ist sicher: Wenn diese Möglichkeit mit dem Bundeszuschuss jetzt nicht ergriffen wird, „dann ist das Schwimmbad in ein paar Jahren tot“, sprich am Ende.
Dann wäre nichts mehr mit Schwimmi, kein Treffpunkt mehr, der sowohl dem Schwimmsport dient, ein beliebtes Freizeitangebot ist, als auch das gemeinschaftliche Miteinander unterstützt. Dass es soweit nicht kommt, dafür setzt sich der bereits 2005 gegründete Förderverein mit neuen und erweiterten Kräften ein. So haben sich in diesem Jahr laut Ketterer unter dem Dach des Fördervereins weitere Gruppen gesellt, die der Erhalt des Schwimmis und die dafür notwendige Sanierung als Ziel eint.
Etliche Aufgaben stehen auf der Zu-Tun-Liste: Mit einer Flyer-Aktion sollen die Bürger auf die Brisanz der Lage hingewiesen und wichtige Informationen vermittelt werden. Dabei werden gleichzeitig Unterschriften gesammelt, wobei die Bürger ihr Kreuzchen für oder gegen eine Schwimmbadsanierung setzen können.
Gegen Bürgerentscheid
Der Gemeinderat diskutierte in seiner jüngsten Sitzung angesichts der finanziellen Tragweite die Durchführung eines Bürgerentscheids. Gegen dieses Vorgehen stellt sich der Förderverein. Ein Bürgerentscheid wäre sehr teuer, argumentiert Antje Ketterer, die selbst von 2013 bis 2017 im Gemeinderat saß. Sie spricht von Kosten von bis zu 10 000 Euro. Außerdem verzögere es die Abläufe und wäre mit einem enormen Aufwand, wie bei einer normalen Wahl für die Stadt, verbunden.
Der Förderverein würde begrüßen, wenn sich der Gemeinderat selbst für oder gegen eine Sanierung ausspreche und die Entscheidung nicht auf die Bürger abwälze.
Wobei die bevorstehende Unterschriftensammlung des Fördervereins dem Gemeinderat die Entscheidung leicht machen soll. Der Verein erfahre jetzt schon viel Rückhalt in der Bevölkerung.
Mehr Mitglieder
Außerdem werde versucht, die Zahl der Mitglieder von derzeit 230 deutlich zu erhöhen, Mit höheren Mitgliedsbeiträgen von 30 Euro pro Jahr für unter 18-Jährige und 60 Euro für Erwachsene (als Mindestbeitrag, freiwillig darf auch gerne mehr bezahlt werden) werde versucht, auch finanziell die Sanierung zu unterstützen. Nicht nur damit. „Wir wollen auf Firmen zugehen, Spendenaktionen auf die Beine stellen“, nennt Ketterer weitere Vorhaben des Vereins, um sich finanziell einzubringen.
Das weitere Vorgehen wird Thema sein bei der Hauptversammlung des Fördervereins am Freitag, 11. April, 18.30 Uhr, im Gasthaus Zum Eckhof, zu der Interessierte willkommen sind, so Ketterer. Es stünden auch Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.
Möglichkeiten für eine günstigere Sanierung sieht der Förderverein nicht, so Ketterer. Das Schwimmi sei 1967 eröffnet worden, also vor knapp 60 Jahren. Das Bad sei mittlerweile in einem maroden Zustand. Dass es so lange durchgehalten habe, liege auch an den „super“ Handwerkern in Vöhrenbach. Ohne deren Geschick „wären wir schon öfters am Ende gewesen“, sagt Ketterer.
Bad „sehr gut genutzt“
Das Bad werde „sehr gut genutzt“. Im Schnitt seien es 20 000 Besucher pro Freibadsaison. Dabei würden auch Besucher außerhalb von Vöhrenbach die Einrichtung schätzen und kämen unter anderem aus Villingen oder Gemeinden aus dem Hochschwarzwald.
Vermutlich letzte Chance
Für das in die Jahre gekommene Bad brauche es eine Komplettsanierung. Der Förderverein hatte sich schon früher dafür eingesetzt und im Vorfeld des 2018 für 400 000 Euro sanierten Kinderbereichs Unterschriften gesammelt. Schon damals seien über 1000 Unterschriften zusammengekommen, so Ketterer. Der Förderverein ging davon aus, der neue Kinderbereich sei der Startschuss für die Komplettsanierung. Diese Erwartung sei enttäuscht worden. Jetzt biete sich mit dem Bundeszuschuss vermutlich die letzte Chance für die Sanierung des Bads.