Nach dem Brand eines Doppelhauses in Wessingen dauerten die Nachlöscharbeiten bis in die Nacht an. Einsatzleiter Marc Mayer berichtet über die Herausforderungen für die Feuerwehr.
Es war ein langer und anstrengender Sonntagabend für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Kurz nach 18 Uhr brach ein Brand in der Garage eines Doppelhauses in der Straße Steig in Wessingen aus. Marc Mayer, Einsatzleiter und Kommandant der Bisinger Feuerwehr, berichtet am Montagmorgen im Gespräch mit unserer Redaktion: „Als wir ankamen, stand ein Gebäudeteil bereits in Vollbrand.“ Die Feuerwehr hatte mit einer enormen Hitzeentwicklung zu kämpfen.
Dank des beherzten und schnellen Einschreitens der Abteilung Wessingen, die als erste vor Ort war, habe man es dennoch geschafft, ein Übergreifen des Feuers auf das angrenzende Gebäude zu verhindern. Keine einfache Aufgabe, dementsprechend lobend hebt Mayer das Handeln seiner Mannschaft hervor.
Eine weitere Herausforderung: immer wieder aufkeimende Brandstellen, teils an schwierig zugänglichen Orten. In der Folge musste die Feuerwehr auch Teile des Dachs öffnen. „Bis circa 22.30 Uhr waren wir mit den Nachlöscharbeiten im Einsatz“, berichtet der Bisinger Kommandant weiter. Die ganze Nacht über wurde Brandwache gehalten, dies von den Abteilungen Wessingen und Zimmern.
Erschwerend hinzu kam der ergiebige Niederschlag am Sonntagabend. Für das Brandobjekt sei der Regen nicht schlecht gewesen, für die Einsatzkräfte jedoch war es eine zusätzliche Herausforderung. Vorbeugend wurden daher Zelte aufgebaut.
Gebäude hat großen Schaden genommen
Am Einsatz beteiligt waren rund 90 Feuerwehrangehörige, hauptsächlich aus Bisingen und Grosselfingen. Dazu unterstützte die Drehleiter aus Hechingen. Von der DRK-Bereitschaft Balingen und Bisingen kamen ebenfalls 20 bis 25 Vertreter an den Einsatzort, dazu sechs bis acht Polizisten sowie Bürgermeister Roman Waizenegger, Landrat Günther-Martin Pauli, Ortsvorsteher Joachim Breimesser und Kreisbrandmeister Sven Röger.
Das Gebäude hat durch das Feuer großen Schaden genommen, das Ausmaß wird bei Tageslicht deutlich. Hinzu kommen die enormen Mengen an Löschwasser, die die Gebäudesubstanz nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen haben. Marc Mayer sagt: „Ob das Haus abgerissen werden muss, kann ich nicht sagen. Es liegt aber nahe.“ Die drei Bewohner kamen nach der Erstversorgung laut Polizei erstmal bei Bekannten unter.
Diese schätzte den Sachschaden am Sonntagabend nach ersten Erkenntnissen auf circa 750 000 Euro an beiden Doppelhaushälften ein. Auf Nachfrage betont Polizeisprecher Martin Raff, dass diese Schätzung meist auf den Erfahrungen seiner Kollegen mit ähnlichen Gebäuden sowie Zeugen, teils auch auf Informationen des Eigentümers beruhe. Genau beziffern könne man den Sachschaden erst nach Abschluss der Ermittlungen. Dies könne mehrere Woche, gar Monate dauern.
Ursachensuche auf verschiedene Weise
Selbiges gilt für die Brandursache. Diese ist noch unklar. Wie geht die Polizei bei der Ursachenforschung vor? Auch dabei helfen Zeugenaussagen sowie Fotos vom Brandort. Nicht zuletzt kommen auch die vom Polizeihubschrauber gemachten Aufnahmen als Hilfsmittel in Betracht. Ein solcher kreiste am Sonntagabend ebenfalls kurzzeitig über Wessingen. Zudem werde auch mit dem Ausschlussprinzip gearbeitet. Heißt: Hat es beispielsweise zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nicht gewittert, kann ein Blitzschlag als Ursache nicht infrage kommen.