Die jungen Forscher wurden mit Biologe Malte Seibold und dem Fischmobil wahre Wasserexperten. Foto: Schwind

Die heimischen Flüsse haben viel Leben in sich. Steinfliegenlarven, Wasserasseln und Strudelwürmer fanden die jungen Teilnehmer, als es hieß: „Fisch on Tour“. Mit feinen Sieben und Mikroskop erforschten die Kinder, was da alles kreucht und fleucht.

Immer zu Beginn der Sommerferien ist die Naturerlebnisgruppe (NEG) Sulz am Neckar Gastgeber beim Sulzer Ferienprogramm, dem „Sulzer Sommer Spaß“.

 

Gemeinsam mit Biologe Malte Seibold und dem Fischmobil „Fisch on Tour“ organisiert der Landesfischereiverband Baden-Württemberg ein anschauliches Umweltbildungsprojekt auf die Beine.

Haltet die Flüsse sauber

So auch kürzlich am Wuhr. Der Termin „Leben im Wasser“ kam wieder bestens an – leider mussten wegen der großen Nachfrage etliche Kinder auf die Warteliste und konnten nicht dabei sein.

Die Kinder lernten schnell, dass es ohne Wasserkreislauf und somit ohne Regen kein Leben gibt. Weil sich Kleinstlebewesen als Nahrung für die Fische nur in gesunden Gewässern ansiedeln können, sei es wichtig, die Gewässer nicht zu verschmutzen. Denn sonst würde es als Folge auch keine Fische mehr geben.

Ein Aal auf dem Land

Anhand von präparierten Fischen konnten die Kinder hautnah erleben und sehen, welche Fische sich im Neckar alles tummeln. Beeindruckt waren die Kinder vom Aal, der für sie eher eine Schlange als zu ein Fisch war.

Tatsächlich kann er das Gewässer kurzzeitig verlassen und sich an Land bewegen und sogar für kurze Zeit dort leben. Der Grund: „Er atmet über die Haut“, erklärte der Biologe. Ein weiteres Phänomen des Aal ist es, dass er sowohl in Süß- als auch in Salzwasser leben könne.

Die große Fischwanderung

Und wie die Kinder lernten, muss er das auch können – denn er wandert tausende von Kilometern von hier bis in den Atlantik in der Sargassosee, in der Nähe der Bahamas. Dort laicht das Weibchen ab und stirbt.

Die jungen Aale, welche dort schlüpfen, machen dann nach drei Jahren den gleichen Weg zurück, um wiederum nach rund sieben Jahren wieder in den Sargossasee zu wandern. Dann beginnt das Spiel von neuem.

Mit Mikroskop und Arbeitsmappe

Aber auch das Gebiss der Bachforelle mit bis zu 250 Zähnen machte richtig Eindruck auf die teilnehmenden Kinder. Das Fischmobil war voll mit vielen Gewässerbewohnern bemalt und die Kinder hatten die Aufgabe, den Tieren mit einem Magnetnamensschild den richtigen Namen zuzuordnen.

Mit kleinen Sieben ausgestattet, war bei dem guten Wetter der Gang in den Neckar für die Kinder eine willkommene Abkühlung. Sie durften vorsichtig und für die Kleinstlebewesen schonend Tiere aus dem Neckar entnehmen, in die Schalen mit Wasser setzen und mit Hilfe von Mikroskop und den bereitgestellten Arbeitsmappen ihren Namen bestimmen.

Die Fische unterm Arm

Da tummelten sich Steinfliegenlarven, Wasserasseln, Strudelwürmer und sogar ein Egel in den Schalen. „Ein Phänomen ist die Köcherfliegenlarve, sie baut sich aus kleinen Steinchen und Sand eine Hülle, den Köcher, um sich herum. In ihn zieht sie sich bei Gefahr zurück“, brachte der Biologe die Kinder zum Staunen.

Nach kurzweiligen drei Stunden und einem Poster der gängigsten Fischarten unterm Arm geklemmt verabredeten sich die ersten Nachwuchsbiologen schon wieder auf nächstes Jahr, wenn es dann wieder heißt „Leben im Wasser“ mit Fisch on Tour“.