Werder Bremen war auch zu Gast. Foto: Roth

Dass der Bentley-Cup organisatorisch als auch sportlich zu einem der besten U10-Nachwuchsturniere in Europa zählt, wurde am Wochenende eindrucksvoll bestätigt. Fans und Fußballer waren voll des Lobes. Unsere Redaktion hat Eindrücke vor Ort gesammelt.

Schon bei der Anfahrt in Richtung Joline-Arena wurde deutlich, dass mit dem Bentley-Hohenzollern-Cup am vergangenen Wochenende wieder halb Europa in Hechingen zu Gast war. Auf dem Festplatz parkten Autos und Mannschaftsbusse mit französischen, italienischen oder spanischen Kennzeichen, auf den Zuschauerrängen in der Joline-Arena konnte eine Vielzahl an unterschiedlichen Sprachen aufgesaugt werden.

 

Wieder einmal ist es den ehrenamtlichen Organisatoren gelungen, ein Fußballfest für den U10-Nachwuchs aus den verschiedenen europäischen Topligen auf die Beine zu stellen. Egal wo man hinhört: Die Fans waren voll des Lobes angesichts der Stimmung und dem Rahmenprogramm. So berichteten drei Anhängerinnen von RB Leipzig im Gespräch mit unserer Redaktion: „So ein Turnier gibt es bei uns in der Nähe nicht. Uns gefällt es hier sehr gut. Die Mischung der Mannschaften ist toll.“ Ähnlich klingt es auf Nachfrage bei der Familie eines Jungfußballers aus Dortmund: „Der Bentley-Cup ist super organisiert. Wir kommen gerne wieder.“ Und dieses Urteil ist durchaus hoch einzuschätzen, reist die Dortmunder Familie doch von Nachwuchsturnier zu Nachwuchsturnier. Vergangene Woche sei man in Antalya gewesen, in zwei Wochen in Turin und Valencia.

Stimmungsmacher waren unter den geschätzt 2000 Besuchern besonders die spanischen Fans. Sie peitschten ihren FC Barcelona mit Vuvuzelas voran. Mit Erfolg: Die jungen Messis holten den Sieg beim Hauptturnier am Samstag. Die Anhänger des Rivalen von Atlético Madrid hingegen skandierten mit voller Inbrunst „Vamos Atleti!“. Nachdem die 24 Mannschaften Profi-Nachwuchsteams aus elf Ländern am Samstag beim Hauptturnier den Sieger unter sich ermittelten, stand am Sonntag der Leistungsvergleich mit Jungkickern aus der Region – darunter der gastgebende FC Hechingen und die TSG Balingen – an.

Aufregung bei den Teams aus der Region war groß

Kein Wunder: Vor den Duellen war die Aufregung bei den regionalen Teams groß. Ein Jung-Fußballer der TSG Tübingen betonte: „Wir haben viel trainiert und ein Vorbereitungsspiel bestritten.“ Und so gab es auf den fünf Kleinspielfeldern durchaus beachtliche Ergebnisse: Die TSG Balingen holte beispielsweise ein 0:0 gegen Vorjahressieger Hajduk Split.

Die Fußballfesttage unter der Burg Hohenzollern wurden in diesem Jahr erstmals am Freitagabend mit einer Eröffnungsfeier eingeläutet. 500 Gäste kamen allein, um den Mannschaften bei ihrer Präsentation zuzujubeln. Wie professionell der Bentley-Cup organisiert ist, zeigte sich auch daran, dass zu jeder Mannschaft die jeweilige Vereinshymne eingespielt wurde, dazu war mit Armin Killmaier, Stadionsprecher der TSG Balingen, ein Profi als Moderator am Mikrofon tätig.

Schirmherr Georg Friedrich Prinz von Preußen hob in seinem Grußwort die Strahlkraft des Turniers für Hechingen hervor: „Der Bentley-Cup ist einzigartig in Deutschland.“ Er hätte sich vor der ersten Auflage 2017 nicht vorstellen können, das ein Turnier mit solch hohem Level in der Zollernstadt überhaupt möglich sei. Mittlerweile werde er von Bundesliga-Clubs darauf angesprochen, ob er nicht ihre Teilnahme am Bentley-Cup einfädeln könne. Das mache ihn stolz.

Prinz hofft, dass Freundschaften entstehen

Neben dem sportlichen Wettkampf hob er in der derzeit krisenbehafteten Welt auch den europäischen Gedanken hervor: „Ich hoffe, dass hier europäische Freundschaften entstehen. In dieser Zeit gibt es nichts Wichtigeres“, dankte der Prinz dem Orga-Team.

Hauptorganisator Nicklas Becker zog am Sonntag ein positives Fazit. „Es hat alles gut geklappt. Die Abläufe zwischen uns Helfern haben super funktioniert.“ Er erklärte nochmals, dass ohne den Einsatz der über 150 Ehrenamtlichen der Bentley-Cup in dieser Form nicht zu stemmen wäre. Teils sei sein Team an die Grenzen gekommen, als beispielsweise der Getränke-Nachschub knapp wurde. Das Gesamtpaket – Wetter, Organisation, Sport – habe letztlich aber perfekt harmoniert.