Angeführt von der Lompa-Kapell zogen am „Auseliga Dauschteg“ die in Nachthemden und -hauben gewandeten Narren mit Fackeln durch den Ort Foto: Kost

Wenn der „ Schmotzige Dauschteg“ sich langsam dem Ende zuneigt und es dunkel wird, dann erwachen die Hemadglonker zum Leben.

Gewandet in lange weiße Nachthemden, oft mit Nachthauben auf dem Kopf und Fackeln in der Hand, versammelten sie sich beim früheren Maschinenschuppen am oberen Ortsausgang. Angeführt von der Stettener Lompa-Kabell zog der Tross zur Ortsmitte, wo der Narrenverein Salzschlecker schon alles für das Aufrichten des Narrenbaums vorbereitet hatte.

 

Es dauerte ein bisschen, bis der Baum mit Hilfe von zwei Traktoren in der Senkrechten stand. Aber kein Problem: Man hat ja die Lompa-Kabell. Sie verkürzte die Wartezeit mit launigen Fasnetsliedern.

Eine Premiere für den neuen Ortsvorsteher

Für den erst vor wenigen Monaten zum neuen Ortsvorsteher von Stetten gewählten Julian Higi war es die erste Entmachtung und deshalb hatte er sich eine besondere Strategie ausgedacht: sich besser nicht lange zieren und den Narren den Schlüssel ohne Murren und Zicken überreichen. Das funktionierte.

Sollen die sich doch jetzt anstelle des Ortschaftsrates und des Ortsvorstehers mit der geizigen Stadtverwaltung rumplagen. Higi: „Vielleicht fällt’s deana Narra leichter, vom Schultes Geld zom holla, fir dia offana wichtiga Punkt im Hoagerlocher Oat mit am Salzstolla.“

Die Stettener packen an, wenn es drauf ankommt

Und dann richtete Julian Higi den Blick auf das vorerst wichtigste Projekt in Stetten – die Sanierung der alten Schulturnhalle, Er kündigte viel Tatendrang an. „Weil mir Stettemer so fleißig send, ond dera Stadt goht’s jo so mend, saniere mir ausre Halle halt mit oagana Hend“, verkündete er.

Denn schon nach ein paar Monaten im Amt habe er erkannt, dass man sich auf die Stettener verlassen könne, selbst bei der jetzt spontan getroffenen Entscheidung, 2025 doch noch eine 750-Jahr-Feier zu organisieren, wollen sich alle engagieren. So mache das Regieren von Stetten Spaß.

Rathausschlüssel geht an die Salzschlecker

Dann übergab der Ortsvorsteher den Rathausschlüssel in die Hände von Salzschlecker Benny Preis. Dem war vor der an die Narren gestellten Aufgabe Turnhallensanierung nicht bange. Preis: „In Stetten haben wir it nau Gönner, sondern au viele Könner.“ Da dürfe gerne mal der Bürgermeister vorbeischauen und auf der Baustelle ein Praktikum absolvieren.

Nach so vielen launigen Worten zog der närrische Tross weiter in die Glückaufhalle und feierte beim Hemadglonkerball und zu Musik von Tomy Schalala und der Guggenmusik „Ohrwürmer“ aus Fischbach noch lange Fasnet.