„Danke Sven“, heißt es von den Kindern, die schon wenige Tage später die Klinik verlassen. Dank an den Wanderer, den „Peregrino Sven“, der von Klinikleiter Stephan Maier interviewt wird. Foto: Hans-Jürgen Kommert

„Meine bisherige Tour hat mich überall hingeführt – aber den geplanten Weg hab ich immer nur gestreift“, lacht Sven Hardt bei seinem Zwischenbesuch auf seiner Spendentour für die Katharinenhöhe.

Diese sollte eigentlich schon fast dem Ende entgegen gehen, geplant war sie „vom Nordkap bis ans Ende der Welt.“

 

Umjubelt wurde der „Charity Hiker“ von Angestellten, Eltern und vor allem Kindern, als er gegen 15 Uhr zu seinem Zwischenstopp auf der „Katha“ einlief. Tief berührt nahm er kleine Geschenke an und feucht wurden seine Augen, als zur Melodie von „Über den Wolken“ ein frisch getextetes Loblied zu seinem Einsatz für die Klinik erklang.

In neun Tagen zum Nordkap getrampt

Er erzählte dann, wie es ihm nach dem Start erging: Am 1. Juni machte er sich als Tramper auf ans Nordkap. Rund zwei Wochen seien spitze, er rechnete mit drei Wochen – angekommen war er nach neun Tagen. Die ersten Kilometer seien hart gewesen, da er zunächst, wegen der Leere des Landes, sehr viel Verpflegung „an Bord“ hatte – der Rucksack enthielt Nahrungsmittel für bis zu zehn Tage und war daher rund 45 Kilo schwer.

Früher Wintereinbruch macht ihm zu schaffen

Irgendwann hatte er so viel abgenommen, dass es beschwerlicher wurde mit dem Laufen. In diesen Tagen übernachtete er zumeist im Zelt.

In Schweden musste er wegen des frühen Wintereinbruchs von seinem geplanten Weg durch die Berge eher entlang der Hauptverkehrswege ziehen. „Dort gibt es kaum Walderschließungen wie bei uns“, erklärte er dazu. Doch oftmals wurde er von verschiedenen Menschen aufgenommen, die sich beeindruckt zeigten, von dem, was er vorhatte. Als er das Festland in Dänemark erreichte, musste er das Zelt kaum noch nutzen, immer wieder war er Gast in Familien.

Viel Gastfreundschaft auf seiner Reise erlebt

Er sei auch nicht direkt nach Deutschland einmarschiert: „Ich habe immer wieder auch die Nachrichten verfolgt und Besorgniserregendes über mein Heimatland erfahren“, gestand er. Dennoch war er am Ende fast verblüfft – keinerlei negative Erfahrungen, oftmals erzählte er an Tischen sitzend seine Geschichte – und konnte nebenbei viele Spenden sammeln.

Interview mit der SWR-Landesschau

Überrascht hatte ihn das Interesse der SWR-Landesschau, von deren Mitarbeiter er erst vor wenigen Tagen interviewt wurde. Mittlerweile weiß er, dass dieser Beitrag in vielen weiteren Rundfunkanstalten der Republik übernommen wurde und wird. Und nun saß er also, mit rund 4300 Kilometern in den Beinen, gegenüber von Klinikleiter Stephan Maier und Verwaltungschefin Ilona Kollum – und zufällig auch dem Vöhrenbacher Bürgermeister Heiko Wehrle, der sich ebenfalls tief beeindruckt von Hardt und seinen Ideen zeigte.

Bislang 4300 Kilometer in den Beinen

„Wenn diese Tour beendet ist, habe ich schon weitere Projekte im Hinterkopf“, verriet der Wanderer, der sich auch als „Peregrino Sven“, also den Pilger Sven definiert. Unter diesem Nickname ist er auch auf Facebook zu finden, dazu gibt es die Vereins-Homepage, „charity-hiker.com“. Spenden können über viele Kanäle getätigt werden, alles kommt der Katharinenhöhe direkt zu.

3000 Kilometer fehlen ihm noch

Noch stehen etwa 3000 Kilometer aus. Diese will er zunächst über den Wasserweltensteig bis Konstanz marschieren, dann gehe es hinüber nach Frankreich – „von dort aus folge ich der Beschilderung mit der Jakobsmuschel. Und ich bin guter Dinge, das Kap Finisterre Mitte bis Ende Juli erreicht zu haben.“

Doch dazwischen machte er noch bei Heiko Wehrle einen kurzen Zwischenstopp – dieser hat ihn spontan zum Mittagessen eingeladen.