Beim Festakt standen die Schüler im Mittelpunkt. Sie gestalteten einen Großteil des Programms. Foto: Schwarz

Mit einem unterhaltsamen Fest und einem Festakt, bei dem die Schüler selbst im Mittelpunkt standen, hat die Eichenäcker-Schule Dornstetten ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert.

Ganz bewusst hatten Schulleiter Peter Billmaier und sein Vorbereitungsteam beim Festakt, trotz zahlreicher „offizieller“ Gäste, die Schüler selbst in den Mittelpunkt gerückt. Sie gestalteten den Großteil des Programms, das dementsprechend bunt und unterhaltsam war.

 

Auch Landrat Klaus-Michael Rückert und eine Delegation des Landratsamts als Schulträger, Schulamtsdirektor Karl Henne, Bürgermeister Bernhard Haas sowie die Schuldekane Hans Jörg Dieter und Klemens Dieterle hatten ihren Spaß. Gekommen waren neben Schülern, Kindergartenkindern, Eltern und Lehrern auch Vertreter umliegender Schulen und der Wirtschaft wegen bestehender Kooperationen.

Im Foyer wurden sie alle musikalisch und mit viel Bewegungsfreude von der Rhythmikgruppe der Schule unter der Leitung von Ruth Wörner begrüßt. Die Moderation übernahmen Billmaiers Stellvertreterin Daniela Leipersberger und Schülerin Melina Rot, die ihre Aufgabe mit Bravour bewältigte. Überhaupt hatte man schnell den Eindruck, dass die Schüler mit Herzblut und Elan bei der Sache sind. Von Aufregung merkte man nichts.

Billmaier begeistert

„Ich bin begeistert, hier eine volle Hütte zu sehen“, sagte Schulleiter Peter Billmaier, als er die Buntheit der Schule hervorhob und den Unterstützern und Kooperationspartnern dankte. Zu diesen gehört auch das Hotel Sackmann, das die Schüler bei der Vorbereitung der köstlichen Speisen für diesen Festakt maßgeblich unterstützt hatte. Die neuen Schul-T-Shirts zum Jubiläum hatte die Katz-Stiftung gesponsert.

Rhythmiklehrerin Ruth Wörner bringt auch Landrat Klaus Michael Rückert ins Schwung, rechts Schulleiter Peter Billmaier. Foto: Schwarz

Das gemeinsam gesungene und fröhlich beklatschte Begrüßungslied wurde von der „Morgenkreis-Band“ der Schule musikalisch begleitet. Landrat Rückert erklärte die Rolle des Schulträgers, als er zum „Geburtstag in dieser ganz besonderen Schule“ gratulierte. Hier herrsche ein besonderer Geist, der Ja sage zu den Schülern, der das Bunte im Leben und die besonderen Begabungen jedes Einzelnen zeige.

Aufgabe der Erwachsenen sei es, die Talente zu fördern und den Weg der Schüler ins Erwachsenenleben maximal zu unterstützen. Dabei helfe ein großartiges Kollegium und ein Schulleiter, der mit Inspiration, Begeisterung und Einsatz seine Arbeit verrichte. Die Schule lebe davon, auch dank ihrer Partner, mitten im Leben zu sein.

Schwimmbad als Geschenk

Anstatt eines „Jubiläumsgeschenks“ verwies Rückert in Anbetracht der klammen Kreiskassen geschickt auf das Schwimmbad der Schule, das der Landkreis ja aktuell finanziere. „Ich glaube, das ist vom Volumen her ein ordentliches Geschenk“, so Rückert schmunzelnd.

Das Jubiläum 40 Jahre Eichenäcker-Schule ist Grund genug, auch mal zufrieden die Füße hochzulegen. Foto: Schwarz

Mit dem Lied „Ich bin anders“, einer geradezu professionell vorbereiteten Aufführung der Theater-AG unter der Leitung von Friederike Bruckner und Catherin Bernhard, sowie einem Beitrag der SMV (Leitung Melanie Kaupp), die Billmaier im Interview das eine oder andere Geheimnis entlocken konnte, wurde langsam zum kulinarischen Teil übergeleitet. Nicht jedoch, bevor die Tanz-AG unter der Leitung von Sibylle Eisseler, Alina Stark und Julia Schierle gezeigt hatte, welch große Bedeutung auch der Tanz bei den Schülern spielt und sie begeistert.

Das Fest wurde später mit der Bevölkerung im Hof fortgesetzt. Neben einer Bewirtung gab es eine Spielstraße, Kinderschminken, Tanzaufführungen in Kooperation mit dem Tanzzentrum Herrmann und den Auftritt der Band Gimme 5. Am Abend wurde der Auftakt der Fußball-EM auf einer großen Leinwand übertragen und es gab eine Cocktailbar.

Immer wieder wird der Platz zu knapp

Vorgeschichte
Bereits 1964 hatten Kinder mit geistiger Behinderung mit Gründung der Lebenshilfe einen Bildungsanspruch erworben. Dazu wurde das Schulgesetz geändert. Die Kinder wurden in der Folge an verschiedenen Standorten wie dem Ringhof in Freudenstadt und ab 1971 im Gasthaus Pflug in Dietersweiler gefördert.

Beginn in Dornstetten
1984 ging die neue Kreissonderschule in Dornstetten an den Start. Konzipiert war sie für 60 Kinder plus Kindergarten und Frühberatungsstelle. Die Schülerzahlen stiegen stetig, und selbst Anbauten und die Gründung der Dreifürstensteinschule brachten keine Entlastung. Im Jahr 2009 standen dank der Bundesfördermittel genügend Mittel für einen größeren Anbau bereit. Schulleiter Peter Billmaier steht seit 1994 an der Spitze der Eichenäcker-Schule, in der er 1989 als Sonderschullehrer gestartet war.