Zunftball: "Echt schwäbisch": Die Leinstetter Narren glossieren humorvoll das Dorfgeschehen

Witzig und spritzig unter dem Motto "Echt schwäbisch" boten die Akteure des Leinstetter Zunftballs den Gästen aus Nah und Fern einen gelungenen Abend.

Dornhan-Leinstetten. Zum Auftakt hieß Zunftmeister Michael Keim alle Gäste, besonders die echten Schwaben und auch die Badener im vollen Lindensaal willkommen. Die Bären mit ihren Treibern marschierten auf die Bühne und zeigten ihren Tanz.

"Friseur" Marius Küsel brachte gleich Stimmung in den Saal. Hatte er doch seinem Kunden Julian Bronner den lang gehegten und gepflegten Zopf abgeschnitten. Michelle Schäfer unter der Haube sah zum Glück nicht, dass ihre Haare nicht blond, sondern lila gefärbt wurden. Mit viel Humor parodierten sie nach der Melodie "Auf der schwäb’sche Eisabahna" das Geschehen beim Einkaufen in Stuttgart. Manche Persönlichkeiten der Leinstetter Handwerker bekamen humorig ihr Fett ab.

Nach bewährter Manier tauchten die Dorfsheriffs, Mechthild Zürn und Volker Schäfer, als Überleitung zu den Stücken auf. Weil in Leinstetten doch so manches aus den Fugen geraten sei, müsse die Polizei nun verstärkt kontrollieren.

Mit dem Bürgerbus kamen das Äffle, Christiane Zürn, und das Pferdle, Sabrina Kaupp, gefahren von Schlabinchen, Verena Günthner, auf die Bühne. Sie ließen sich darüber aus, was wohl ein "Bäbber" sei. Manch weitere Untat im Dorf verrieten sie dabei. Gekonnt tanzten sie den Bananen-Hafer-Blues. Der Beifall belohnte sie für den Auftritt. Wieder traten die Sheriffs auf. Um Geld in die Kasse zu bekommen, stellten sie dem Schultes“und der Ortsvorsteherin wegen unentschuldigten Fernbleibens Strafzettel aus. Ein weiterer Strafzettel ging an einen Leinstetter Handwerker: wegen Unterschreitung der Geschwindigkeit und Falschparkens.

Mit "Lehrer sein, das ist nicht leicht", trat Wolfgang Hiller auf die Bühne. Er erzählte von der Heimfahrt der Narrenzunft spät in der Nacht und über Folgen, wenn "Mann/Frau" zu viel ins Glas geschaut haben. Launig beschrieb er den Verlust des Hörgeräts eines Dorfbewohners und hatte die Lacher auf seiner Seite.

Einen gekonnten Gesangsauftritt brachte die "Schwäbische Band" auf die Bühne. Nathalie Laref-Schäfer, Julia Bronner und Patrick Bronner sangen über einen Kampf um Stühle am Bodenseestrand. Patrick Bronners Sächsisch brachte das Publikum zum Lachen. Stürmischer Beifall belohnte die Sänger für ihre Darbietung. Instrumental begleitet wurden sie von Joshua Beuter, Vincent Bronner, Josef Dettling und Timon Werz.

Auf der Jagd nach einem entwischten Guhler tauchten die Sheriffs wieder auf. Sie seien nach Leinstetten strafversetzt wurden, klagten die Polizisten. Eine Aufgabe mussten sie jedoch noch erledigen. Aus Spargründen wird vom Rathaus verfügt, dass alles alte Mobiliar für das Bürgerhaus zur Verfügung gestellt werden müsse und nicht in den Sperrmüll kommen dürfe.

Zum Schwabenquiz traten Stefanie Günthner, Marina Bronner und Sara Haibt an. Gar nicht einfach war es, eine hohe Punktezahl zu sammeln, um einen Urlaub zu finanzieren. Es ging hoch her bei den Fragen "Romm ond Nomm", und dabei warfen sich die Damen sich allerlei "schwäbische Feinheiten" an den Kopf.

Frederik Haibt als Kuckuck und das Schwarzwälder-Paar Jenny Frick und Markus Kaupp auf der Kuckucksuhr waren ein Renner. Der Kuckuck fiel immer wieder aus der Rolle und glich eher einem Papagei. Das Paar konnte sich nicht genug anbruddeln und ließ sich über manche Peinlichkeiten der Leinstetter aus. Mit der Beschreibung einer vollautomatischen Toilette brachte Kaupp den Saal zum Brüllen.

Den krönenden Abschluss machten Fabienne Günthner, Rebecca Zimmermann, Charlotte Bronner, Andi und Lucas Buhl sowie Fabian Pilgram mit ihrem Bauerntanz früher und heute. Mit schwingenden Besen und danach zum fetzigen Rap tobte sich die Tanzgruppe auf der Bühne aus.

Tosender Beifall für alle Darbietungen belohnte die Akteure. Auch das Bühnenbild, gestaltet von Josef Dettling, trug zu einer tollen Atmosphäre bei. Beim Finale stellten sich nochmals alle Mitwirkenden vor Christiane Zürn und Verena Günthner wurden für zehn Jahre Teilnahme am Zunftball geehrt.  Der zweite Zunftball ist am Samstag, 25. Februar, ab 20 Uhr. Ab 19 Uhr ist der Lindensaal geöffnet