Mit moderner Funktechnik und dem geostationären Satelliten QO-100 schlagen Funkamateure eine Brücke zwischen Balingen und Royan.
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens ihres Ortsverbandes gelang ihnen eine Verbindung in die französische Partnerstadt Royan – über einen Satelliten, der rund 36 000 Kilometer über dem Äquator schwebt.
Möglich machte das die mobile Satellitenfunk-Anlage von Armin DH1DA, einem erfahrenen Funkfreund aus dem Balinger Verein. Durch ein geöffnetes Fenster mit freier Sicht zum Himmel wurde aus dem Clubraum die Verbindung zum Satelliten hergestellt und pünktlich um 16 Uhr meldeten sich die Funkfreunde aus Royan.
Die Balinger Station verwendete das Sonderrufzeichen DL60AZBL, welches sie anlässlich ihres Jubiläums ein Jahr lang trägt.Es folgten lebendige und freundschaftliche Gespräche, unter Funkamateuren nennt man sie „QSOs“. Diese wurden teils auf Französisch, teils auf Englisch geführt – ganz im Sinne der internationalen Verbundenheit.
Besonderer Satellit
Der verwendete Satellit, QO-100, ist der erste seiner Art für den Amateurfunk, der fest über einem Punkt am Himmel „steht“. Das bedeutet: Im Gegensatz zu herkömmlichen Satelliten, die ständig um die Erde kreisen, bleibt er, vom Boden aus gesehen, immer an der gleichen Stelle – ideal für eine dauerhafte und stabile Verbindung.
Was technisch beeindruckt: Das Funksignal legte insgesamt fast 80 000 Kilometer zurück – von Balingen zum Satelliten, dann weiter nach Royan. Wie zuverlässig eine Funkverbindung, selbst über solche Distanzen funktioniert, mache deutlich, welches Potenzial in heutiger Funktechnologie stecke.