Eine Ärztin zeigt ein Abstrichröhrchen, das für einen Corona-Test verwendet wird. Foto: Leßmann.stock.adobe.com

Mitarbeiterin mit Covid-19 infiziert. Im Albstädter Heim Raichberg wurde allen bereits Blut abgenommen.

Burladingen - Die Bewohner des Seniorenwohnheims Fehlatal in Burladingen sollen alle zu Ader gelassen werden. Nachdem eine Mitarbeiterin positiv auf den Virus Covid-19 getestet wurde, will man jetzt Gewissheit haben, wer der älteren Menschen sich angesteckt hat.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

In der BeneVit Einrichtung in Onstemettingen, im Haus Raichberg, wurde allen Bewohnern bereits vom DRK Blut abgenommen. Denn dort hatte es bereits einen Corona bedingten Todesfall gegeben. Eine Seniorin ist auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Danach wurde sie getestet: positiv. Die Angehörigen der Raichberg-Heimbewohner seien darauf hin alle informiert worden, Hygiene und Schutzmaßnahmen noch einmal verstärkt, sagt Olga Haug, Sprecherin der BeneVit-Gruppe.

Zwei der Bewohner haben grippeähnliche Symptome, werden von ihrem Hausarzt behandelt und seien in ihrem Zimmer isoliert.

Ansteckungsgefahr wird minimiert

Auch im Haus Fehlatal will man schnell handeln. Daher bemühe die BeneVit sich zusammen mit dem Gesundheitsamt darum, alle Bewohner der Burladinger Senioren-Einrichtung testen zu lassen. Dass BeneVit, was die Heimstruktur angeht, ein anderes Konzept als seine Mitbewerber fährt, könnte spätestens jetzt den alten Menschen zum Vorteil gereichen. Denn in diesen Seniorenwohnheimen setzt man auf ein anderes, WG-artiges Wohnkonzept. Auch im Haus Fehlatal gibt es jeweils vier abgeschlossene Wohnungen, die je ihre eigene Küche, eine eigene Waschküche, Aufenthaltsräume und eigene Bäder haben und so autark von den anderen Einheiten sind. In jeder leben zwischen 10 und 12 Senioren.

Die Ansteckungsgefahr wird dadurch gegenüber herkömmlichen Altenheimen mit großem Speisesaal und gemeinsamen Freizeiträumen minimiert. Zwar wurde auch aus dem Haus Fehlatal bereits ein Bewohner ins Krankenhaus eingeliefert, sein Corona-Test war allerdings negativ, bestätigt Sprecherin Olga Haug in einer Pressemitteilung. Auch weitere Mitarbeiter wurden getestet von zweien liegen die Testergebnisse mittlerweile vor und sind negativ, sagt Haug.

Und auch, dass der interne BeneVit-Krisenstab seit Wochen, sieben Tage die Woche im Einsatz sei, alle aktuellen Erkenntnisse auswertet und den Epidemieplan laufend anpasst. Die Mitarbeiter seien geschult worden und erhielten täglich aktuelle Informationen. Die erforderlichen Schutzmaßnahmen in den Einrichtungen seien frühzeitig definiert und erprobt worden.

Mitarbeiter erhalten kostenlos Trigema-Masken

Offensichtlich hilft es dem Unternehmen, dass jetzt in der eigenen Stadt Schutzmasken gefertigt werden. In seiner Pressemitteilung erwähnt die BeneVit ausdrücklich das Textilunternehmen Trigema. Firmeninhaber Wolfgang Grupp "und W. Grupp Junior engagieren sich weit über das unternehmerische Interesse hinaus und helfen, den Mangel an Schutzmasken in Deutschland zu reduzieren", heißt es da.

Die BeneVit sorgt außerdem dafür, dass ihre Mitarbeiter, wenn sie nach Feierabend in den Supermarkt gehen, nicht vor leeren Regalen stehen.

"Dabei ist auch wichtig, die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter zu erhalten. Alle Pflege- und Hauswirtschaftskräfte können kostenlos in den Einrichtungen essen und trinken und können auch Lebensmittel vom Haus erhalten, falls die Regale der Supermärkte leer oder schon geschlossen sind.

Alle Mitarbeiter erhalten darüber hinaus für den privaten Schutz kostenlos Trigema-Masken und Desinfektionsmittel. All das mit dem Ziel, die Risiken zu minimieren und diese schwierige Zeit gemeinsam gut zu überstehen."