Katrin Priester, Inhaberin des "Move and Shine" in Balingen, ist froh darüber, dass sie ihr Fitnessstudio nach der Corona-Zwangspause wieder öffnen durfte. Foto: Günzel

Inhaberin von "Move and Shine" erzählt von Maßgaben. Mit blauem Auge aus Krise. Mit Video

Balingen - Auf diesen Tag haben Sport-Fans sehnlichst gewartet: Seit dem 2. Juni dürfen nach zehnwöchiger Corona-Zwangspause in Baden-Württemberg die Fitnessstudios wieder öffnen - allerdings unter strengen Auflagen. Der Schwarzwälder Bote hat sich angeschaut, wie die Umsetzung dieser Auflagen in der Praxis aussehen kann.

 

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"Die wichtigste Maßgabe ist sicherlich die Abstandsregelung: wir müssen gewährleisten, dass von Teilnehmer zu Teilnehmer jeweils anderthalb Meter Abstand ist", fängt Katrin Priester, Inhaberin des Fitnessstudios "Move and Shine" in Balingen, an aufzuzählen. Um dieser Auflage gerecht zu werden, hat Priester zusammen mit ihrem Team Markierungen auf dem Boden im Kursraum sowie auf den Laufwegen in ihrem Studio angebracht. Während der Kurse hat jeder Teilnehmer somit einen für sich reservierten Bereich, in dem mit ausreichend Abstand zu den anderen Besuchern trainiert werden darf. 

Keine Maskenpflicht beim Training

Außerdem hat Priester zwischen den Fitnessgeräten Plexiglas-Trennscheiben montiert. Dies sei keine Auflage des Landes gewesen, sagt die Inhaberin: "Wir wollen damit einfach zusätzlich noch mehr Sicherheit für unsere Mitglieder gewährleisten." Ausreichend Desinfektionsmittel müsse jedoch bereitgestellt werden. Wichtig sei es außerdem, die Geräte sowie alle Kontaktflächen nach der Benutzung sorgfältig zu reinigen. 

Besonders erleichtert sei Priester darüber, dass die Fitnessstudios um eine Mund-Nase-Schutzmasken-Pflicht herumgekommen seien. "Natürlich darf jedes Mitglied, das sich wohl damit fühlt, sehr gerne auch mit Maske zum Trainieren kommen", fügt die Inhaberin des Studios hinzu. Wer in nächster Zeit außerdem ein Fitnessstudio besuchen will, sollte dort gleich in Sportklamotten aufschlagen, da Umkleiden und Duschen coronabedingt nicht benutzt werden dürfen. 

Weil sehr intensive Kursformate momentan nicht in den Räumlichkeiten von Fitnessstudios stattfinden dürfen, hat Priester einige Kurse nach draußen auf eine Wiese verlegt. Diese seien natürlich jedoch stark vom Wetter abhängig, betont die Inhaberin. Dennoch bekomme sie dafür bisher viele positive Rückmeldungen. 

"Wir haben es überlebt"

Die zehn Wochen, in denen die Fitnessstudios geschlossen bleiben mussten, seien für Priester sehr schwierig gewesen: "Die ersten Tage ohne Besucher waren wirklich seltsam. Aber wir haben uns dann relativ schnell von der Schockstarre erholt und auch erholen müssen", erzählt die Betreiberin. Sie habe dann in Eigenregie mit ihrem Team ein Online-Programm auf die Beine gestellt, um weiterhin für ihre Mitglieder da zu sein. 

Doch auch wirtschaftlich sei die Zeit für das kleine Fitnessstudio, dass es erst seit 2016 gibt, sehr schwierig gewesen: "Also wir sind noch da, wir haben es überlebt. Wir haben natürlich sämtliche Reserven aufgebraucht, aber sind mit einem blauen Auge davongekommen. Wir haben sehr solidarische Mitglieder, die uns unterstützt haben und wir haben auch von der staatlichen Förderung profitieren dürfen."