Grabsteine können Aufschlüsse über die Familiengeschichte geben. Der Verein für Computergenealogie hat inzwischen 9300 Friedhöfe erfasst – dank Helmut Ridder auch alle Ettenheims.
Der Verein für Computergenealogie (compgen) hat es sich zur Aufgabe gemacht, verschiedene Wege zur Ahnenforschung zu erschließen. Einer davon: Ahnenforschung über die Grabsteine. Inzwischen gehören auch alle Friedhöfe der Gesamtgemeinde Ettenheim zu den rund 9300 erfassten Friedhöfen. Helmut Ridder hat das ermöglicht. Unsere Redaktion hat mit ihm gesprochen.
Herr Ridder, dank Ihres entscheidenden Zutuns wurden nun auch alle Friedhöfe Ettenheims fotografisch erfasst und können auf den PCs zu Hause aufgerufen werden. Wie kamen Sie dazu?
Ich betreibe seit vielen Jahren Ahnenforschung und bin dazu auch in mehreren Vereinen. Zu diesen zählt eben auch der 1989 in Dortmund gegründete Verein Compgen, der vor nun ziemlich genau zehn Jahren die kostenlose Grabstein-Datenbank für Familienforschung eingerichtet hat. Über sie kann die breite Öffentlichkeit Spuren der eigenen Vorfahren erkunden.
Ihr Beitrag ist immens. Sie haben alle Grabsteine der Ettenheimer Friedhöfe fotografiert. Wie viele dürften das insgesamt sein?
1983 Grabsteinfotos sind derzeit veröffentlicht. Hinzu kommen rund 90 Detail-Aufnahmen.
Wann haben Sie damit begonnen? Wie viele Stunden würden Sie für alle Aufnahmen veranschlagen?
Begonnen habe ich im März 2024, die letzten Aufnahmen stammen aus dem Februar dieses Jahres. Das in Stunden festzuhalten, ist fast unmöglich. Fotografieren, die Fotos bearbeiten, die Angaben eintragen – Hilfestellungen und Vorgaben des Vereins machen es möglich. Ja, der Aufwand ist enorm, aber für mich ist das Hobby in einem Bereich, der mich eben interessiert.
Dürfen Grabsteine ins Internet?
Könnte da jemand rechtliche Einwendungen geltend machen, dass der Grabstein seiner Familie nicht ins Internet gestellt werden darf?
Seit 2015 ist das Grabstein-Projekt rechtlich voll und ganz bestätigt. Als Kernsatz steht: „Mit dem Aufstellen eines Grabsteins ist die Öffentlichkeit hergestellt.“
In Ettenheim wird solche Geschichtsforschung seit Langem großgeschrieben. Haben Sie schon eine Reaktion auf diese Seite, auf Ihren Beitrag bekommen?
Zu meinen Eingaben direkt habe ich bisher noch kaum Rückmeldungen erhalten. Aber dazu ist diese Möglichkeit der Familienforschung, konkret auch hier in unserer Raumschaft, vielleicht auch noch zu unbekannt. Im gesamten Projekt sind allerdings schon viele positive Reaktionen eingegangen.
So wird man fündig
Wer den Grabstein seiner Familie sucht, kommt zum Grabstein-Projekt über https://grabsteine.genealogy.net/ . Dort kann man dann über die Postleitzahl oder über Bundesländer den Ort suchen, oder aber nur den Familiennamen eingeben. Da findet sich dann, wo dieser Name auf allen bisher erfassten Friedhöfen sichtbar ist.