Ein Konzert zu Allerseelen veranstaltete das Vokalensemble „Capella Cantorum“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens in der Kirche St. Johann in Tennenbronn.
Unter der Leitung von Christa und Wilm Geismann boten sie ein vielfältiges Programm unter dem Motto „very british“ dar, „das dem Anlass der Totenzeit gemäß, um Werden, und Vergehen, um Schuld und Vergebung, um Tod und Vollendung kreist“, wie im Programmheft zu lesen ist.
Im ersten Konzertteil standen A-cappella-Motetten englischer Komponisten auf dem Programm. Mit dem mittelalterlichen Pilgerlied „Never weatherbeaten saile“ von Thomas Campion begannen sie das Konzert. Im mittelalterlichen lateinischen Gedicht „Nolo mortem peccatoris“, welches von Thomas Morley vertont wurde, erklärt Jesus seinem Vater im Dialog, warum er sich für seinen Leidensweg entschieden hat. Mit drei kurzen Motetten aus der Feder von Richard Farrant beschloss das Vokalensemble den ersten Konzertteil.
Nachdem der erste Konzertteil vollständig ohne musikalische Begleitung dargeboten wurde, begeisterte Hee-Jung Min die Zuhörer mit ihrem brillanten Orgelspiel, mit welchem die das Allegro maestoso aus der Sonate in G Major op. 28 von Edward Elgar darbot.
Werke aus dem 19. Jahrhundert
Den zweiten Teil bildeten drei Werke für Konzert und Orgel aus dem 19. Jahrhundert. Mit einer deutschen Übersetzung von Christa Geismann eines Stücks von Gustav Holst unter dem Titel „Herr, unser Vater, Gottes Sohn“ besingt das Ensemble Gottes Schöpfung. Mit „Jerusalem“ von Charles Hubert Parry und den dazugehörigen Worten von William Blake und einer „Evening-Hymn“, welche um Schutz für die bevorstehende Nacht bittet, beschlossen sie diesen Konzertabschnitt. Abschließend folgte mit „Fountain Reverie for organ“ von Percy Eastman Fletcher ein erneutes Solo-Stück für Orgel.
Den Höhepunkt erreichte das Konzert im Requiem von Colin Mawby aus dem Jahr 2010 für Sopran-Solo, Chor und Orgel. Dieses bot der Chor mit Sopran-Solistin Christiane Barthel aus Trossingen und Organistin Hee-Jung Min aus Freiburg meisterhaft dar.
In einem Wechselspiel aus ruhigen Abschnitten und schnellen, lebhaft erscheinenden Passagen zeigten die Musiker eine breite Palette ihres musikalischen Könnens. Die teils solistischen Gesänge mit oder ohne Orgelbegleitung und mehrstimmige Passagen im Requiem, gesungen vom Vokalensemble, erfüllten den Kirchenraum und brachten das Publikum zum Staunen.
Begegnungen im Pfarrsaal
Vollkommen begeistert zeigte sich dieses, nachdem der letzte Ton verklungen war und eine kurze Stille einkehrte. Mit tosendem Applaus und minutenlangen stehenden Ovationen dankten die Gäste den Musikern für ihre brillanten musikalischen Leistungen.
Aus dem Staunen kam auch Josef Broghammer nicht mehr heraus. Er bedankte sich ebenfalls beim Vokalensemble und dessen Leitung, der Organistin, der Sopran-Solistin und auch bei Niklas Broghammer, welcher als Registrant die Organistin unterstützte und bereits im Vorfeld für eine harmonische Stimmung der Orgel sorgte.
Im Anschluss waren alle Gäste zur Begegnung im Pfarrsaal bei einem Getränk und Gebäck eingeladen.