Nach dem Paukenschlag im Dezember, als gleich vier Vorstandsmitglieder zurückgetreten waren, hat sich der AfD-Kreisverband Calw/Freudenstadt jetzt neu aufgestellt.
Die Mitgliederversammlung der Alternative für Deutschland (AfD), geleitet vom Landesvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier, hat in Herzogsweiler Andreas Grammel, Kreis- und Regionalrat aus Besenfeld, und den Landtagsabgeordneten Miguel Klauß aus Vollmaringen an ihre Spitze gewählt. Darüber berichtet die Partei in einer Mitteilung.
Zu Stellvertretern wählten die 90 anwesenden Stimmberechtigten Roland Tischbein aus Altheim und Sebastian Breitkopf aus Wildberg.
Uwe Burkart aus Calw führt künftig die Finanzen des Kreisverbands. Der auf sieben Personen verkleinerte Vorstand wird durch die Beisitzer Jan Bellon aus Dornstetten und Oliver Rihm aus Höfen an der Enz komplettiert.
Eröffnet wurde die Versammlung von Marcus Lotzin, der im Dezember nach Rücktritten aus dem alten Vorstand als Sprecher nachgerückt war. Er verabschiedete die scheidende Schatzmeisterin Sonja Katz nach deren Finanzbericht, dessen Korrektheit die Kassenprüfer Heinrich Kuhn und Elke Schöttle bestätigt hatten, mit Dank und Blumen.
Nach der Entlastung des alten Vorstands wurde zunächst über die künftige Struktur des Kreisvorstands entschieden. Dabei stimmte die Mehrheit für ein auf sieben Mitglieder verkleinertes Gremium, künftig wieder mit einer Doppelspitze.
Bei der Wahl zu den beiden Kreissprechern setzten sich Grammel und Klauß mit deutlicher Mehrheit gegen Marcus Lotzin durch. Die Stellvertreter Roland Tischbein und Sebastian Breitkopf sowie der neue Schatzmeister Uwe Burkart und Beisitzer Oliver Rihm wurden ohne Gegenkandidaten gewählt. Jan Bellon setzte sich als Beisitzer gegen Jonathan Betz durch. Zu Finanzprüfern wurden Eberhard Brett und Peter Drenckhan gewählt.
Verband umfasst weiterhin zwei Landkreise
Politisch setzte der neue Sprecher Andreas Grammel klare Akzente. Den „Tag der Billionenverschuldung“, den 18. März, nannte er einen „Tag des Verrats an unserem Land, unserer Demokratie, unseren Werten, unseren Kindern und Enkelkindern“. Noch nie habe es in diesem Land eine solche Täuschung und einen solchen Wählerbetrug gegeben.
Sein Kollege Miguel Klauß will die Gründung von Orts- und Gebietsverbänden voranbringen, was zu einer weiteren Professionalisierung des Kreisverbands führen werde. Das starke Ergebnis im Bundestagswahlkreis mache die AfD zu einem „gewichtigen Vertreter für die Interessen der Bürger“. Klauß will durch regelmäßige Aktionen Mitglieder gewinnen und setzt dabei auch auf prominente Zugpferde wie Alice Weidel und Tino Chrupalla.
Im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2029 wurde ein Antrag gestellt, den Kreisverband in eigene Verbände Calw und Freudenstadt aufzuteilen. Landesvorsitzender Markus Frohnmaier und die Mehrheit der Mitglieder sahen dies anders und lehnten den Antrag ab.