Der Verbindungsweg von der Siedlung zum Hegneberg. Foto: Alt

Die Kritik an der neuen Buslinie 2, die ab Dezember auf dem bisherigen Fußverbindungsweg zwischen der Siedlung und dem Hegneberg verkehren soll, beschäftigt nun auch die Stadträte. Und die Anwohner machen weiter mobil.

Wie geht es weiter mit dem Busverkehr auf dem Hegneberg und auf der Siedlung? Seit unserer Berichterstattung über den Ärger der dortigen Anwohner haben uns viele Leserbriefe und Schreiben erreicht. Nicht wenige von ihnen wurden auch an die Verwaltung geschickt.

 

Nun hat die Diskussion um die geplante Zusammenlegung der Buslinien der beiden Wohngebiete zu einer gemeinsamen Linie 2 auch die Stadträte erreicht. Im Kultur-Sozial- und Verwaltungsausschuss sprach Neustadtrat Benjamin Sigrist (Grüne) das Streitthema an.

Er konfrontierte Oberbürgermeister Christian Ruf mit der Befürchtung der betroffenen Anwohner, der ab Dezember auf dem bisherigen Fußverbindungsweg zwischen dem Hegneberg auf der Siedlung fahrende Busverkehr könnte auch andere Verkehrsteilnehmer dazu animieren, die für den Verkehr sonst gesperrte Strecke als Schleichweg zu nutzen.

Ein Rückblick

Anwohner wunderten sich, weil an der Einmündung der Brückengasse in die Uhlandstraße Bauarbeiter am Werk waren. Nach einigem Rätselraten war klar – es sind Arbeiten, um den Weg fit für den ab Dezember geltenden Integralen Taktplan zu machen. Dann nämlich wird aus den bislang zwei Buslinien – eine für die Siedlung und eine für den Hegneberg – eine gemeinsame: die Linie 2.

Über den geplanten Integralen Taktplan hatte die Stadt den Gemeinderat bereits im Mai ins Bild gesetzt. Am abschließenden Go des städtischen Gremiums fehlt es allerdings noch. Auch Details zur Taktung und wie die Linie letztlich genau verläuft, sind noch nicht bekannt.

Für die betroffenen Anwohner der beiden Wohnviertel jedenfalls war die Info vom Busverkehr, der über ihren Fußverbindungsweg fahren soll, ein Schock. Vor allem auch, weil die Stadt sie nicht im Vorfeld über das Vorhaben informiert hatte.

Organisierte Anwohner

Die Anwohner organisierten sich darauf selbst und nahmen bei einer Bürgerfragestunde schließlich die Gelegenheit wahr, ihrem OB auf den Zahn zu fühlen – auch, weil bis dato von Seiten der Stadt weder auf ihre Schreiben, noch auf Anrufe der Quartiermanagerin des Hegnebergs reagiert worden war. 

Das hat sich nun geändert. Mittlerweile gibt es einen angeregten Schriftverkehr mit Bürgermeisterin Ines Geahn, die nicht müde wird zu versichern, dass die Bedenken der Anwohner ernst genommen und auch im Gemeinderat thematisiert werden.

Sigrists Vorschlag

Bis in den Ausschuss hat es das Thema nun am vergangenen Mittwoch geschafft. Benjamin Sigrist, der von Anwohnern der Siedlung auf den Aufreger angesprochen worden war, bat nun die Stadtverwaltung darum, zu prüfen, ob vielleicht versenkbare Poller eingebaut werden könnten. Jene verhinderten zumindest den befürchteten Schleichverkehr.

OB Ruf versprach, die wohlwollend zu prüfen. Ob die Anwohner allerdings mit dieser Lösung zufrieden sein werden, ist fraglich, denn auch im Busverkehr sehen sie eine Gefahr. Der Verbindungsweg, so ein Anwohner in einem Brief an Bürgermeisterin Gaehn, sei mittlerweile so etwas wie das „Zentrum der sozialen Begegnung aus dem Hegneberg“. Die Brückengasse, sei eine „wunderbare Spiel- und Erlebnisfläche“, samt Bolzplatz, Basketballkorb und Halfpipe. „Ganze Familien verbringen dort bei schönem Wetter ihren Nachmittag“. Bislang müssten Kinder dort nicht an die Hand genommen werden. „Die Buslinie wird nahezu alle derzeitigen Nutzer vertreiben.“

Unterschriftenaktion startet

Damit das nicht passiert haben die Anwohner nun auch eine Unterschriftenaktion initiiert. Auf Flyern, die in deutsch, englisch und russisch verfasst sind, wird dazu aufgerufen, seine Stimme gegen die geplante Buslinie durchs Naherholungsgebiet abzugeben. Mit „Kein Bus durch unser Naherholungsgebiet Hegneberg!!!“ ist der Flyer überschrieben. Weiter heißt es darauf: „Wir sagen nein! Dieses Gebiet soll Sportlern, Kindern und allen Bewohnern der angrenzenden Wohngebiete weiterhin als Freizeit- und Erholungsgebiet erhalten bleiben.“

Die Unterschriftenaktion findet am heutigen Samstag von 15 bis 17 Uhr an der Halfpipe am Verbindungsweg zwischen der Siedlung und dem Hegneberg statt.

Eine Onlinepetition gibt es unter https://www.openpetition.de/!pdvkn.