Die zweite Auflage des Neurieder Berufinfoabends lockt erneut viele Schüler und Interessierte an. 24 lokale Unternehmen präsentieren sich – im Vergleich zum Vorjahr sind fünf neue dabei.
Pünktlich um 16 Uhr wird der Berufsinfoabend eröffnet, zahlreiche Schüler der nahen Realschule strömen in die Langenrothalle in Ichenheim. Manche waren schon im vergangenen Jahr dabei, als der Berufsinfoabend ins Leben gerufen wurde. Nach der positiven Rückmeldung der teilnehmenden Unternehmen wurde beschlossen, den Infoabend zu wiederholen. Das Besondere an der Veranstaltung: Alle Unternehmen sind in Neuried angesiedelt.
„Gefühlt ist noch mehr los als im vergangenen Jahr“, zeigt sich Bürgermeister Tobias Uhrich erfreut. Es sei ein sehr unterschwelliges Angebot für Schüler. Und ein erfolgreiches: Zwei Schüler, die im vergangenen Jahr die Veranstaltung besucht hatten, haben sich für die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Gemeinde Neuried entschieden, berichtet Uhrich.
Die Firma Uhl aus Goldscheuer nutzt die Möglichkeit, um Präsenz zu zeigen, betont Diana Schmid, die für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Ausbildungsberufe der auf Baustoffe spezialisierten Firma wie der Aufbereitungsmechaniker seien jungen Menschen weniger bekannt, daher gehe es um ein Kennenlernen.
Bäckerei Armbruster möchte vor Ort präsent sein
Schmid findet es „gut, dass die Eltern dabei sein können“. Das könne den Jugendlichen bei der Orientierung zwischen den vielen Angeboten helfen. Ob jemand eine Ausbildung mache, sei zweitrangig, ein Praktikum sei schon ein Erfolg. Außerdem lobt Schmidt die Initiatoren: „Die Organisation läuft top.“
Die Bäckerei Armbruster ist neu dabei. „Wir wurden von der Gemeinde angeschrieben“, erzählt die Ausbildungsbeauftragte Lisa Anton unserer Redaktion. Dies liege an „Armbrusters Lieblingsplatz“ am Forum am Rhein bei Altenheim. Es sei der Versuch, lokal etwas zu bewirken. Praktika seien in allen Berufen möglich, betont Anton.
Durch den praktischen Versuch am Stand, Rosen aus Teig zu kneten, möchte sie den Bäckerberuf für Schüler greifbarer machen. Grundsätzlich könne sie es sich vorstellen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein, unterstreicht Anton.
Schüler beantworten während des Abends ein Beruf-Quiz
Der Steinmetzbetrieb Beinert zieht ein positives Fazit zur Premiere 2024: Es seien drei Praktika durch den ersten Berufsinfoabend entstanden, berichtet Inhaberin Claudia Beinert im Gespräch mit unserer Redaktion. Es habe sich sogar eine Person beworben. Warum es nicht geklappt hat? „Die Chemie hat nicht gestimmt“, führt Beinert aus und verweist auf die Bedeutung von Praktika. Im Vergleich zum Vorjahr habe sie keine Fläche im Freien für Schüler wegen personellem Mangel. Dennoch sei ihre Priorität, das vergessene Handwerk des Steinmetzes jungen Menschen näher zu bringen.
Alle Schüler sind beim Berufsinfoabend mit einem Papier unterwegs. Die Neuntklässlerin Marlene Brand erklärt der Redaktion dazu: „Das ist ein Quiz, welches wir ausfüllen müssen.“ Es gebe allgemeine Fragen (Warum ist ein Anschreiben wichtig?) oder spezifische Fragen (Welcher der folgenden Berufe benötigt ein räumliches Vorstellungsvermögen?). Diese müssen mithilfe der Aussteller beantwortet werden. Meistens ziehen die Schüler in Gruppen von Stand zu Stand und bemühen sich, möglichst schnell das Quiz fertigzustellen.
Der Infoabend habe viele „coole Aktionen“, sie geben sicht echt Mühe, ist sich die Schülerin sicher. Zudem finde sie es toll, dass auch neue Unternehmen sich zeigen, wie die Drogerie „dm“ oder die Bäckerei Armbruster. Schüler Luis Derr pflichtet ihr bei: „Es ist sehr gut und informativ“. Vor allem die Mitmachsachen sprechen ihn an. „Dadurch habe ich mehr Lust, die Berufe kennenzulernen“, stellt Derr fest.
Die Klasse 9b sorgt für Bewirtung mit belegten Laugenstangen und Kuchen. Im Foyer gibt es die Möglichkeit, am Glücksrad Preise zu gewinnen.
Wie sieht es 2026 aus?
„Die Kapazitätsgrenze der Halle ist erreicht“, sagt Bürgermeister Tobias Uhrich im Gespräch mit unserer Redaktion. Es gebe schon Anfragen von Unternehmen für das nächste Jahr, manche konnten nicht teilnehmen, weil die Halle belegt war. Die Räumlichkeiten der Realschule könnten eine Option sein, meint Uhrich.