Schon der Start ist nicht ganz einfach – bergab und direkt vor einer recht scharfen Kurve. Dennoch schaffen es hier alle Teams unfallfrei – hier startet der Veranstalter Florian Bachmann Foto: Hans-Jürgen Kommert

Nachdem der Internationale Schlittenhundemarathon drei mal verlegt werden musste, wollte ihn Musher Florian Bachmann eigentlich erneut absagen. Doch dann überraschte der Schneefall die Teilnehmer – und macht ein spannendes Rennen möglich.

Wow, unglaublich: Es hielt ihn einfach nicht, den Musher Florian Bachmann. Noch kurz vor dem Wochenende hatte er vermeldet, dass der Internationale Schlittenhundemarathon nach der dritten Verlegung wegen Schneemangels endgültig beerdigt sei und stattdessen ein Rennen am Trainingswagen in Schönwald durchgeführt werde. Am Ende warf der neuerliche Schneefall alles erneut um.

 

Ein Musher fühlt sich mitsamt seiner Hunde eben doch im Schnee und am Schlitten wohl. Und da es kurz vor dem Wochenende nochmals recht kräftig geschneit hatte, stellte sich für Bachmann die Frage – würde dieser Schnee reichen? „Wir könnten einen schmalen Trail mit dem Motorschlitten präparieren. Die Frage stellte sich nun: Wie viele Gespanne würden wir im Laufe des Tags für ein Rennen am vergangenen Sonntag zusammen bekommen?“

Neun Gespanne gehen an den Start

Nun – am Ende waren es sieben respektive neun Gespanne, da mit Michael Ruopp (Hornberg) und Franziska Habicht (Altmühlfranke) zwei Musher mit je zwei Teams an den Start gehen wollten. Erfreulicherweise fand sich mit Markus Luft sehr spontan ein erfahrener Rennleiter, der mit Mariana Luft auch gleich eine ebenso erfahrene Tierärztin mitbrachte. Und – der Schönwälder schaffte es ebenfalls, sehr kurzfristig halb Schönwald als Helfer zu gewinnen, wobei er ganze Familien rekrutierte.

Aufgrund der sehr spontanen Einladung war der Trail relativ kurz – es wurden bei recht angenehmen äußeren Bedingungen zwei Sprintrennen à jeweils sieben Kilometer durchgeführt, zwischen den Starts lagen drei Stunden. Bachmann hatte es geschafft, zahlreiche Sponsoren bereits im Vorfeld zu gewinnen, so dass er den Mushern attraktive Preise zur Verfügung stellen konnte mit einem Rennschlitten als Hauptpreis, der unter allen Teilnehmern verlost wurde, dazu gab es sechs Geldpreise.

Geldpreise werden vergeben

Ebenfalls Geldpreise gab es für die „Best dog care“ – dieser Preis, der von Tierärztin und Rennleiter vergeben wird, ging zu gleichen Teilen an Daniel Bachmann, der mit dem ältesten Hundeteam überhaupt an den Start ging und Michael Ruopp – dieser errang zudem den Preis für das schnellste Team aus Hunden mit nordischem Aussehen in Richtung Husky oder Malamute.

Das Wettrennen funktioniert auch mit einem Dreier-Gespann, wie auf diesem Bild gezeigt wird. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Den Fair-Play-Preis nahmen Franziska Habicht und Ursula Steeb für ihre gemeinsame Hilfeleistung für einen in Not geratenen Kollegen entgegen – Steeb darf sich zudem über den verlosten Schlitten freuen.

Erster Platz geht in die Schweiz

Platz 1 ging in diesem Jahr in die Schweiz zu Markéta Bednar, die im zweiten Durchgang absolute Bestzeit fuhr und Florian Bachmann den Sieg noch entreißen konnte. Das Podium komplettierte Ursula Steeb. Daniel Bachmann wurde von seinem alten Gespann Lügen gestraft: entgegen seiner Ankündigung, dass ja einer den letzten Platz belegen müsse, zogen sie ihn auf den sechsten Platz.

Daniel Bachmann auf den ersten Metern des Trails mit seinem Senioren-Gespann. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Trotz oder gerade wegen des sehr spontanen Einsatzes aller am Marathon Beteiligten darf man sagen – es war ein gelungenes Ereignis.