Jubel nach dem Sprung-Absagenfrust vom Freitag: Nathalie Armbruster Foto: AP/Matthias Schrader

Wie verwandelt war beim zweiten Wettkampf in der Ramsau die Gefühlslage der Freudenstädterin Nathalie Armbruster: Nach dem Frust am Freitag explodierten die Emotionen.

Nathalie Armbruster hatte schon im Vorfeld auf das Compact Race hingefiebert – die Wettkampfversion der nordischen Kombiniererinnen und Kombinierer, die nach dem Springen feste Zeitabstände vorsieht.

 

Ein cooler Wettkampf

Viel hatte sie sich ausgerechnet. „Ich freue ich mich vor allem natürlich auf das Compact. Ich denke, das wird wieder ein richtig cooler Wettkampf werden“, hatte die Sportlerin des SV/SZ Kniebis prophezeit.

Und sie hielt Wort. Am Ende lag sie hinter der derzeit unschlagbaren Ida Marie Hagen auf Platz 2, hinter Gyda Westvold Hansen (Norwegen) wurde Cindy Haasch Vierte. Svenja Würth aus Baiersbronn war wegen einer immer noch nicht voll auskurierten Erkältung nicht am Start.

Auf der Schanze platzt der Knoten

Die Geschichte von Platz 2 begann schon auf der Schanze. Mit der größten Weite aller Teilnehmerinnen – zusammen mit Rivalin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen – belegte sie Rang 4, weil die nach dem Springen Führenden, die Japanerin Haruka Kasai und die Norwegerin Ida Marie Hagen – eine Luke weniger Anlauf hatten. Und weil Comebackerin Cindy Haasch bei extrem schlechten Bedingungen einen tollen Sprung auf Platz 3 zauberte.

Beste Voraussetzungen also für die Loipe – und sie nutzte sie. Und wie! „Die Nathalie hat wieder alles rausgehauen“, jubelte Bundestrainer Florian Aichinger mit der Freudenstädterin. Und die wunderte sich, dass die Dominatorin der letzten Jahre, Gyda Westvold Hansen, die nach dem Springen nur 21 Sekunden hinter der 18-Jährigen lag, nicht noch herankam. „Ich hätte gedacht, dass die Gyda es vielleicht doch noch mal wagt, eine Attacke zu mir hinzusetzen – aber nee“, war sie erfreut, dass „es dann letztendlich doch deutlich geworden ist.“

Auch das Material stimmt

Das lag auch daran, dass das Material sich nicht wie am Freitag deutlich schlechter angefühlt hat als das der Norwegerinnen. „Das macht die Sache dann natürlich auch echt leichter“, wie Nathalie Armbruster erleichtert feststellte.

Dritter Streich von Vinzenz Geiger

Bei den Männern feierte Vinzenz Geiger seinen dritten Saisonsieg. Der Olympiasieger aus Oberstdorf setzte sich im entscheidenden Skilanglaufrennen über zehn Kilometer mit einem Angriff kurz vor Schluss vor dem Finnen Ilkka Herola durch.

Manuel Faißt glänzt in der Loipe

Julian Schmid sprang als Dritter auf das Podest, der Baiersbronner Manuel Faißt lief nach einem verkorksten Sprung noch von Platz 20 auf Platz 11 vor. Der Norweger Jarl Magnus Riiber hatte auf der Schanze mit schlechten Bedingungen zu kämpfen, startete als Achter mit deutlichem Rückstand und konnte dem wie entfesselt laufenden Geiger nichts entgegensetzen. Er musste sich mit Rang 6 zufriedengeben. Geiger ist nun im Weltcup Zweiter, Schmid Dritter. „Perfekt“, sagte Geiger in der ARD. „Das Jahr so abzuschließen, ist echt genial.“

Unterstützung aus der Heimat

Das konnte die im Weltcup nun ebenfalls auf Platz 2 liegende Nathalie Armbruster nur unterstreichen. „Vier Wettkämpfe in dieser Saison und schon zwei zweite Plätze. Also ich glaube, das ist eine Bilanz, über die man doch sehr glücklich sein kann“, konstatierte sie. Dabei hatte sie übrigens Unterstützung aus der Heimat: „Es ist umso schöner, weil meine Eltern da waren.“