Die Dobler Naturpark-Grundschule hatte einen Aufruf an Lesepaten gestartet – acht Personen lesen jetzt mit den Kindern. Das gemeinsame Lesen ist Ehrensache – und natürlich Ehrenamt.
Die drei Drittklässlerinnen sind ganz bei der Sache. Die meiste Zeit jedenfalls! Gemeinsam mit Lesepatin Sigrid Eichbaum haben sie sich den „Räuber Hotzenplotz“ vorgenommen. Zuhören, miteinander über das Gehörte reden, selber vorlesen und als abschließende Belohnung ein gemeinsames Spiel spielen.
Zusätzliche Übung
Zwischendurch wird mal eine Frage gestellt, auch mal gekichert – immerhin ist es die sechste Schulstunde, die die Grundschulkinder für zusätzliche Leseübungen investieren. „Ja, ich lese auch zu Hause“, erzählt eines der Mädchen. „Aber da den Harry Potter!“, sagt die nächste. Spaß am Lesen wecken, das ist Grundziel der Lesepaten-Initiative.
Motivation auf allen Seiten Lesetechnik und Leseverständnis fördern und das über die Stunden im Lehrplan hinaus, dafür haben Rektorin Jana Obert und federführend die Lehrerinnen Stefanie Scheeder und Louisa Schirmer von der Dobler Naturpark-Grundschule 2024 einen Aufruf an Lesepaten gestartet.
Acht Personen haben sich gemeldet. Sie lesen einmal wöchentlich mit „ihrer“ Kleingruppe der Klassenstufen zwei bis vier und sind nach wie vor motiviert bei der Sache: „Es macht Spaß, Fortschritte zu erkennen“, sagt Andreas Biesantz, „meine beiden Jungs haben mir neulich sogar ein kleines Küchlein mitgebracht“.
Begeisterung erleben
Die Freude am Lesen mit dem eigenen Enkelkind hat Sabine Sapich zur Lesepatin werden lassen, gerade die fehlenden Enkel Ute Gramegna-Gluck. Eine Aufgabe im Ruhestand zu haben, dazu die Begeisterungsfähigkeit der Kinder zu erleben, das eint sie mit den weiteren Patinnen, mit Ulrike Urban, Beate Lutz, Monika Fischer und Sigrid Eichbaum. Das gemeinsame Lesen ist Ehrensache – und natürlich Ehrenamt.
Lese-Omi Auch für die Lehrerinnen Scheeder und Schirmer ist das Lesepatenprogramm Arbeit „on top“, wie es Rektorin Obert erklärt, die dankbar ist für das Engagement ihres Kollegiums.
Einen Leitfaden für die Leseförderstunde haben die Lehrkräfte zusammengestellt, aber, wie Scheeder betont: „Das soll nur Hilfestellung sein. Die Lesepaten können individuell gestalten.“
Gezielt haben sie die Kleingruppen zusammengestellt und freuen sich, wenn Schüler von „unserer Lese-Omi“ erzählen.
Für das kommende Schuljahr sucht das Lesepatenteam noch Verstärkung. Wer sich das vorstellen kann, darf sich gerne direkt bei der Schule melden.