Geschäftsführer Markus Sidler (links) und Vertriebsleiter Andreas Landauer sehen den Grosselfinger Kühlgeräte-Hersteller Cool Compact auch gegen Schwankungen der Konjunktur gut aufgestellt. Foto: Unternehmen Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmen: Wachstum anvisiert

Heraufziehenden Gewitterwolken am Konjunktur-Himmel: für Cool Compact aus Grosselfingen nur ein laues Lüftchen. Geschäftsführer Markus Sidler rechnet gar mit Wachstum. Künftige Herausforderungen sieht er in einem anderen Bereich.

Grosselfingen. "Forscher sehen Deutschland an der Grenze zur Rezession", "Deutsche Wirtschaft schwächelt", "Weiterhin schwache Konjunktur" – die Schlagzeilen der Medien lassen das Unternehmen Cool Compact (siehe Info) kalt: "Wir befürchten für uns keinen konjunkturellen Einbruch", stellt Geschäftsführer Markus Sidler während eines Pressegesprächs in den neuen, modernen Räumen seines Unternehmens klar.

Am Standort Grosselfingen hat er in den vergangenen Jahren viel Geld investiert: Erst hat er die Produktion um 4000 Quadratmeter erweitert. Und vor wenigen Monaten ein Vertriebsgebäude mit Schauküche fertiggestellt: Das Herzstück des 1200 Quadratmeter großen Neubaus. Kunden können dort sprichwörtlich hautnah erleben, wie sich die Kühl- und Tiefkühltische sowie Kühlschränke und Kühltische beim Arbeiten in der Küche anfühlen.

Krise? Welche Krise? Sidler lehnt sich zurück: "Konjunkturelle Schwankungen kommen bei uns nur verzögert an. Wenn überhaupt." Er rechnet in Zukunft sogar mit Wachstum. Die Neubauten bieten dafür noch genug Kapazitäten. Über Jahre sei das Unternehmen in "gesundem Maße" gewachsen. Ein "riesen Vorteil" seien die selbst entwickelten Produkte. Eigene qualitativ hochwertige Konstruktionen sicherten die Position am Markt.

Ob die Kauflaune nicht sinkt, wenn die Konjunktur einbricht? Vertriebsleiter Andreas Lindauer entgegnet: "An vielen Stellen gibt es Investitionsstaus zumal die Hygiene-Anforderungen ständig steigen, und die Marktsättigung ist noch nicht erreicht." Und weiter: "Wir sehen Wachstumspotenzial."

Die wirtschaftliche Perspektive bleibt für Cool Compact aussichtsreich, doch bei einem anderen Thema spart Sidler nicht mit Kritik: "Von meinen Eltern habe ich gelernt: Wenn ich etwas zur Seite lege und spare, kann ich mir etwas leisten." Von "urschwäbischen" Tugenden spricht Sidler, der den Familienbetrieb übernommen und das Unternehmen mit heute 180 Mitarbeitern groß gemacht hat.

Über Schlagzeilen wie "EZB drückt die Zinsen noch tiefer" oder "Sparer zittern" kann er nicht zurückhaltend hinweggehen. "Wenn man heute etwas anspart, wird man dafür bestraft", klagt er. Sein Unternehmen bezahle in Deutschland bereits 0,4 Prozent Strafzinsen. Sidler dazu: "Da wird Geld vernichtet, das wir sinnvoll einsetzen könnten."

Wie lange wird das Geld-Ausgeben anhalten?

Wie sich die Strafzinsen auf auswirken könnten? Zunächst werde wohl mehr Geld ausgegeben. "Aber es ist eine Frage der Zeit, wie lange dieser Effekt anhält. Wir würden ja auch nicht noch einmal ein Gebäude hier hinstellen, wenn es keinen Sinn macht", erklärt er.

Sidler: "Es ist schade, dass die Banken den einfachen Weg gehen. Wenn wir unsere Margen nicht erwirtschaften, können wir auch nicht sagen, wir machen unsere Produkte teurer."

Cool Compact wurde von den Brüdern Dieter und Eberhard Rilling gegründet. Verkauft wurden damals Großküchen in Nehren. Das Unternehmen ist heute der größte Hersteller für gewerbliche Kühlgeräte in Deutschland und einer der führenden Kühlgeräteanbieter für Großküchen, etwa von Hotels, Restaurants und Betriebe. In der Region sind die Geräte unter anderem in der Küche der Burg Hohenzollern, in den Mensen der Eyachtalschule in Haigerloch oder im Gymnasium Mössingen zu finden.