Der Gospelchor Ebhausen sang diesmal in erster Linie Spirituals. Foto: Monika Rinderknecht

Der Gospelchor Ebhausen gab in der örtlichen evangelischen Kirche ein Spiritualkonzert und entführte damit die Besucher in die Welt jener Musik, die nicht nur zur Grundlage von Blues, Jazz und Soul, sondern auch der Gospels wurde.

Der Chor eröffnete das Konzert nach einleitenden Worten von Pfarrer David Gareis mit der Soulballade „If We Hold On Together“. Die Verbindung zu den Spirituals wurde von einer Chorsängerin erläutert: So werden im Eröffnungssong die Menschen inspiriert und motiviert, ihren Weg zu gehen und an ihre Träume zu glauben. Eine Botschaft, die auch von Spirituals und Gospels transportiert wird.

Im weiteren Konzertverlauf wechselten sich Chorstücke mit gemeinsam gesungenen Spirituals wie „I’m Gonna Sing When The Spirit Says Sing“ oder „Swing Low Sweet Chariot“ ab. Höhepunkt war das Quodlibet aus „He’s Got The Whole World“, „Go, Tell It On The Mountains“ und „Rock My Soul“, bei dem alle Kirchenbesucher mit dem Chor in drei Gruppen aufgeteilt, gemeinsam einen wunderbaren Chorklang erzeugten.

Im Chorprogramm waren klagende Spirituals wie „The Wayfaring Stranger“ oder „Deep River“, mitreißende, lebendige Songs wie „Walkin’ On Up“ oder „Elijah Rock!“ oder Stücke wie „Walk In The Light“ oder Ride The Chariot“ zu hören, bei denen die hervorragenden Gesangssolisten Helene Rinderknecht und Rainer Feuerbacher brillieren konnten. Letzterer begleitete den Gospelchor zudem das ganze Konzert über am Piano. Wohl dem Chor, der so hervorragende Kräfte in den eigenen Reihen weiß.

Garant für ein abwechslungsreiches Programm

Dirigent Peter Eisele war einmal mehr für die Auswahl und das Einstudieren der Chöre verantwortlich und somit wieder Garant für ein abwechslungsreiches Programm und einen erfolgreichen Chorauftritt.

Immer wieder erläuterten Sängerinnen und Sänger aus dem Chor heraus Details zu den einzelnen Stücken. Das Publikum erfuhr, dass in den Spirituals häufig Geheimsprache verwendet wurde. So geht es in „Follow The Drinking Gourd“ nur in erster Linie um einen ausgehöhlten Trinkkürbis, sondern eigentlich um den am Ende der Deichsel des kleinen Wagens befindlichen Polarstern, dem die Sklaven auf ihrem Weg in die Freiheit folgen sollten.

Hätte mehr Zuschauer verdient gehabt

Thematisch basieren die Spirituals in der Regel auf Geschichten aus dem alten Testament. Im Gegensatz zu den Gospels, die auf dem neuen Testament beruhen. Und mit eben einem Gospel kehrte der Gospelchor Ebhausen zum Konzertschluss zu seinem namensgebenden Genre zurück: „Prayer For The City“, komponiert von Tore W. Aas.

Die Zuschauer erklatschten sich nach dem von Pfarrer David Gareis erteilten Segen noch zwei Zugaben und gingen dann beseelt nach Hause, im zweifelhaften, von einem Besucher zum Ausdruck gebrachten Gefühl, dass dieses mitreißende Konzert doch mehr Zuschauer verdient gehabt hätte.