Die Grünen im Landkreis äußern sich zur Ausweisung von Nipul Patel aus Schönau: Dies ignoriere den Fachkräftemangel und humanitäre Verantwortung.
„Alle sind sich einig, dass es sich um einen gut integrierten Flüchtling handelt, der sich seit Jahren im Landkreis Lörrach beispielhaft engagiert“, heißt es es in einer Mitteilung der Grünen. Kritisiert wird darin unter anderem auch die Trennung Patels von seiner Familie.
„Diese Entscheidung steht im Widerspruch zu den drängenden Herausforderungen des Fachkräftemangels und den humanitären Werten, für die unsere Gesellschaft steht“, wird Katharina Nobs, die Co-Vorsitzende der Kreis-Grünen, zitiert.
Mit einer solchen Entscheidung der Ausländerbehörde verschärfe sie den Fachkräftemangel durch falsche Prioritätensetzung. Patel habe sich in den vergangenen Jahren als zuverlässige Arbeitskraft und wertvolles Mitglied der lokalen Gemeinschaft erwiesen. In einer Zeit, in der Unternehmen im Landkreis händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften suchen, sei die „Ausweisung eines integrierten und arbeitswilligen Menschen ein fatales Signal, heißt es weiter.
Anstatt Potenziale zu nutzen, werden sie vertan – zum Schaden der regionalen Wirtschaft und der sozialen Stabilität, schreiben die Kreis-Grünen in ihrer Mitteilung. Co-Kreisvorsitzender Josha Frey frage sich: „Wo bleibt die humanitäre Verantwortung und der Schutz der Familie?“ Patel sei nicht nur ein geschätzter Kollege, sondern auch ein Familienvater.
Grüne: „Schutz und Perspektive für ganze Familien“
Die Ausweisung würde die Familie auseinanderreißen und die Kinder, die hier aufgewachsen sind, ihrer vertrauten Umgebung entreißen, meint Frey. Dies widerspreche den Grundsätzen des Kindeswohls und der Menschenwürde. „Integration gelingt nur, wenn wir Schutz und Perspektive ganzen Familien bieten – anstatt Unsicherheit durch Abschiebung“, schreiben die Grünen abschließend in ihrer Mitteilung.