Die Spieler des Bahlinger SC(hier bejubelt das Team den Auswärtserfolg bei den Stuttgarter Kickers) empfangen in der ersten Runde des DFB-Pokals den FC Heidenheim. Foto: Keppler

Mit dem FC Heidenheim empfängt der Bahlinger SC erstmals einen Erstligisten im DFB-Pokal. Die Vorfreude im Ort ist riesig. Die Clubs haben eine gemeinsame Historie.

Mit Spannung hatten die Fans des Bahlinger SC die Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals verfolgt. Nach zehn Jahren endete für die Kaiserstuhlkicker der „Pokalfluch“. Stets als Favorit in das Turnier gestartet, unterlag die Elf Jahr für Jahr einem vermeintlichen Außenseiter. Nach dem späten Sieg im Elfmeterschießen gegen den Verbandsligisten FC Auggen holte sich der Regionalligist den Pokal – und das Ticket für die DFB-Pokal-Hauptrunde.

 

Mit dem FC Heidenheim empfängt der Bahlinger SC erstmals einen Club aus der ersten Bundesliga. Die Freude über das Los ist bei BSC-Vorstand Dieter Bühler groß – nicht nur wegen der sportlichen Herausforderung.

„Ich bin absolut zufrieden“, erklärt Bühler im Gespräch mit unserer Redaktion. Während der Großteil der Bahlinger Anhängerschaft die Auslosung per Public-Viewing auf dem Vereinsgelände verfolgte, war Bühler bei der Auslosung im Fußballmuseum in Dortmund dabei. Persönlich habe er drei Wunschlose gehabt, gibt er zu: „Der SC Freiburg, Heidenheim oder die Bayern“.

„Pokalfluch“ erst im Elfmeterschießen gebrochen

Dass es nicht der FCB, sondern die Heidenheimer geworden sind, habe aber einen Vorteil. „Ich gehe fest davon aus, dass wir ein Heimspiel haben“, so Bühler. Zwar haben die Amateurclubs im DFB-Pokal stets das Heimrecht, nicht allen Vereinen ist es jedoch möglich, im eigenen Stadion aufzulaufen.

Fans verfolgten Auslosung im Kaiserstuhlstadion

Da der Andrang gegen Heidenheim wohl nicht vergleichbar wäre wie bei einer Partie gegen den Deutschen Meister, ist sich Bühler sicher, dass die Partie auf Kaiserstühler Rasen angepfiffen werden kann. Eine Alternative in der Nähe gebe es auch nicht, meint Bühler. Das Freiburger Dreisamstadion, in welches 2023 etwa Oberachern für sein DFB-Pokalspiel auswich, wird derzeit saniert. Im Kaiserstuhlstadion finden derzeit 4000 Zuschauer Platz. Ein ausverkauftes Stadion ist wohl zu erwarten.

Sportlich sind die Rollen klar verteilt. Ein Bahlinger Sieg wäre ein echtes Pokalwunder. Kleinreden will der in der vergangenen Saison fest im Abstiegskampf verortete FCH die Bahlinger jedoch nicht. „Natürlich liegen mittlerweile einige Spielklassen zwischen uns und den Bahlingern als Regionalligist, aber wir werden diesen Gegner keinesfalls unterschätzen“, beteuert FCH Vorstand Holger Sanwald in einer Pressemitteilung. Der Club von der Ostalb erinnert sich noch gut an die Zeiten im niederklassigeren Fußball. „Mit dem Bahlinger SC verbindet uns durchaus eine gemeinsame Vergangenheit. Zu unseren Oberligazeiten sind wir zwischen 2004 und 2008 in gleich drei Spielzeiten aufeinandergetroffen“, erinnert sich Sanwald.

Auch Bühler blickt im Gespräch auf die Oberliga-Duelle mit dem FCH zurück. Damals auf dem Platz stand der heutige Heidenheimer Trainer Frank Schmidt. Auch dessen Co-Trainer ist für die Bahlinger ein alter Bekannter: Von 2003 bis 2005 lief Dieter Jarosch für die Rot-Weißen auf.

Siegeswillen auch gegen die Bundesligaprofis

Auch wenn der Bahlinger SC in der vergangenen Spielzeit hart um den Verbleib in der vierthöchsten Spielklasse kämpfen musste, sportlich abschreiben will sich der Club nicht. Die so viel beschworenen „eigenen Gesetze“ des DFB-Pokals sind für Bühler nicht nur eine abgenutzte Redewendung.

„Die Mannschaft und der Trainer gehen grundsätzlich in jedes Spiel, um zu gewinnen“, macht Bühler klar. Natürlich sei die Aussicht auf einen Sieg gering. „Im Sport hat man aber immer die Chance zu gewinnen, auch wenn es eins zu tausend steht“, fügt der BSC-Vorstand hinzu.

Während in der 4500-Einwohnergemeinde die Vorfreude auf den Pokalhöhepunkt steigt, ist der BSC dabei, sich für die anstehende Saison aufzustellen. Der langjährige Cheftrainer Dennis Bührer beendete in der vergangenen Saison seine Trainerlaufbahn. Stefan Reisinger übernimmt den Posten zur Saison 25/26.

Die Terminierung

Auch wenn alle Partien feststehen, genau terminiert sind die Ansetzungen noch nicht. Der Bahlinger SC wird im Zeitraum von Freitag, 15. August, und Montag, 18. August, den FC Heidenheim empfangen.