Die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft hat den Schwanauer Unternehmer mit dem Innovationspreis der Deutschen Mobilitätswirtschaft in der Kategorie Persönlichkeit ausgezeichnet. In seiner Rede fand Herrenknecht auch mahnende Worte.
Die Preisverleihung fand in der Frankfurter Paulskirche anlässlich des zehnten Deutschen Mobilitätskongresses statt. „Wir sind stolz, mit Martin Herrenknecht einen einzigartigen Macher in unseren Reihen zu wissen, der auf der ganzen Welt Mobilitätslösungen ,made in Germany’ vorantreibt“, würdigte Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, sowie Initiator und Juryvorsitzender des Innovationspreises, den Preisträger. Jan Ninnemann, Präsident der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) und Jurymitglied ergänzte: „Martin Herrenknechts Vision und sein unternehmerischer Mut haben die Art und Weise verändert, wie wir über Infrastrukturprojekte nachdenken. In Metropolen wie Shanghai, Paris oder London, wo sich unter der Erde bereits unzählige Röhren und Leitungen kreuzen, eröffnet die Präzision und Zuverlässigkeit der Herrenknecht-Maschinen neue Möglichkeiten für U-Bahnen, Straßentunnel und alle anderen Arten unterirdischer Verkehrswege.“
Rolf Katzenbach hält Laudatio
Die Laudatio für Martin Herrenknecht, dem Gründer und Vorstandsvorsitzenden der Herrenknecht AG, hielt Rolf Katzenbach von der Technischen Universität Darmstadt. Er zeichnete in seiner Rede den Weg vom Ingenieurbüro zum Markt- und Technologieführer nach, von den Anfängen am Schweizer Seelisberg, über bekannte und weniger bekannte Leuchtturmprojekte, wie den Gotthard-Basistunnel und den Tunnel unter der Sagrada Famila in Barcelona, bis zu den heutigen Tunnelbau-Innovationen. „Martin Herrenknecht ist ein hochmotivierter und engagierter Kämpfer, der sich mit ganzer Kraft für das einsetzt, wovon er überzeugt ist. Ich verneige mich mit großem Respekt vor Deinen Innovationen, vor Deiner liebenswerten Menschlichkeit und vor Deiner unfassbar großen Lebensleistung. Du bist ein großes Vorbild. Wir brauchen mehr Martin Herrenknechts in unserem Land.“
Herrenknecht sieht Preis auch als Ansporn
Mit seinem Leitsatz – „Wer die beste Infrastruktur hat, der gewinnt“ – überschrieb Herrenknecht seinen Dank für die Auszeichnung: „Es ist eine Ehre für mich, diesen Preis zu erhalten, den ich auch stellvertretend für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegennehme. Ich bedanke mich herzlich bei der Jury für diese besondere Auszeichnung.“ Er mahnte aber auch: „Unsere Infrastruktur, die maßgeblich zu unserem Wohlstand und unserer Wettbewerbsfähigkeit beiträgt, ist marode. Deutschland, einst Vorreiter in diesem Bereich, droht zunehmend den Anschluss zu verlieren. Es braucht jetzt den Mut, große Projekte zu beginnen und diese auch zu Ende zu führen. Dieser Preis ist für mich deshalb nicht nur eine Ehre, sondern auch ein Ansporn, weiterhin den Finger in die Wunde zu legen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür kämpfen, dass Deutschland wieder in die Zukunft investiert und Innovationen fördert, damit wir nicht weiter im Status quo verharren.“
Die Auszeichnung
Der Innovationspreis der Deutschen Mobilitätswirtschaft zeichnet 2024 bereits zum vierten Mal Innovationen sowie herausragende Persönlichkeiten und Projekte in der Mobilitätsbranche aus. Neben Herrenknecht wurden in diesem Jahr mit dem Sonderpreis „Vielfalt, Toleranz, Respekt“ die VdK-Präsidentin Verena Bentele für ihr Engagement im Bereich Barrierefreiheit ausgezeichnet sowie die HSB-Geschäftsführerin Corinna-Maria Schulte für ihren Beitrag zum Thema Transidentität in der Unternehmensführung. In der Kategorie „Produkt/Projekt“ wurde die Reederei Scandlines Deutschland für ihre Fähren mit Plug-In-Batteriebetrieb ausgezeichnet.