Die Obereschacher Musik- und Trachtenkapelle lud zu ihrem Doppel-Wunschkonzert ein. Foto: Gertrud Hauser

Beim Doppelwunschkonzert in der Obereschacher Festhalle präsentierten die Stadtkapelle Donaueschingen und die Musik- und Trachtenkapelle Obereschach den zahlreichen Gästen ein musikalisches Füllhorn an volkstümlicher und klassischer Blasmusik.

Dass Musik verbindet, war an diesem Abend spürbar. So kam der Kontakt zur Donaueschinger Stadtmusik durch zwei Musiker beider Kapellen zustande.

 

Optisch unterscheiden sich die Kapellen wesentlich: So tragen die Donaueschinger ihre Uniform und die Obereschacher ihre Tracht. Auch die Flüsse sind verschieden, ist doch Donaueschingen geprägt durch ihre Donau und Obereschach mit seiner Eschach, so die Bemerkungen von Tobias Leiber in seiner Begrüßung.

Die Stadtkapelle Donaueschingen mit ihrem Dirigenten Christian Feierabend eröffnete das Konzert mit „Palladio“. Mit der musikalischen Erzählung von dem „Rattenfänger von Hameln“ entführten die Musikerinnen und Musiker aus Donaueschingen das Publikum im Folgenden in das Reich der Märchen. Das Musikstück spielte die schaurigen Begebenheiten, die sich einst in der Stadt Hameln ereignet haben sollen, eindrucksvoll wieder, geprägt von den Holzbläsern und Flöten.

Ein echter Klassiker

Doch genug von der Welt der bösen Geschichten aus dem Mittelalter. Mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 entführte das Orchester seine Gäste in das Land des „Csárdás“ und der weiten Puszta und natürlich der Donau, mit ungarischer Volksmusik, die geprägt wurde durch plötzliche Tempowechsel, klagenden Melodien, die dann in einem temperamentvollen Finale mündeten. Mit einem echten Klassiker verabschiedete sich die Stadtmusik von der Bühne, mit dem allseits gerne gehörten Radetzky-Marsch, zu dem in den einzelnen Musikabschnitten kräftig geklatscht werden durfte. Doch ohne Zugabe ließ das musikbegeisterte Publikum die Gastkapelle nicht von der Bühne und diese setzten noch das Sahnehäubchen ihrer prachtvoll dargebotenen Blasmusik mit „Amazing Grace“ auf.

Der beliebteste Titel

Nach einer Pause eröffnete die Musik- und Trachtenkapelle Obereschach mit der Erkennungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik „So schön ist Volksmusik“ von Martin Scharnnagel den zweiten Konzertteil. Dieser Titel gehörte zu einem der meist gewünschten Musikstücke von den Gönnern und Freunden der Obereschacher Musik-und Trachtenkapelle zu diesem Wunschkonzert.

Tobias Heuft erläuterte die einzelnen Programmpunkte. An ein vor 60 Jahren ereigneter Flugzeugabsturz in den österreichischen Alpen erinnert das konzertante Werk von Michael Geisler „The last flight“, das die musikalische Leiterin Anna-Maria Kobe mit ihren Musikern darbot, das von einem euphorischen Auftakt hin über Walzermelodien und schnellen Rhythmen, die das Ende des Fluges musikalisch umschrieben, geprägt war.

Afrikanische Rhythmen

Mit dem Hit des Sängers Peter Gabriel „The Book of Love“ gelang der Obereschacher Trachtenkapelle der Übergang zu reiner Lebensfreude der afrikanischen Bevölkerung mit dem Musikstück „Yakolo“. Mit diesem Tanzlied konnte man sich mit den kraftvollen Klängen und afrikanischen Trommeln in die Welt der weiten Savannen und in die afrikanische Kultur mental verzaubern lassen und auch im Takt mitklatschen. Dieses temperamentvoll gespielte Werk von Gerald Oswald bildete den Schlusspunkt eines Wunschkonzerts der Blasmusik, das keine Wünsche offenließ. Dies honorierte das Publikum mit anhaltendem Applaus und forderte eine Zugabe. Mit dem flotten „Raketen Marsch“ von Sepp Tanzer kam Anna-Maria Kobe mit ihrem Orchester diesem Wunsch gerne nach.

Letzter Auftritt

Für die Dirigentin war das Wunschkonzert der letzte Auftritt bei der Obereschacher Musik- und Trachtenkapelle. Nach diesem bekannten Marsch wollte das Publikum die Musikerinnen und Musiker noch nicht von der Bühne lassen und so erklangen zum Ende eines unterhaltsamen Konzertabends noch einmal afrikanische Rhythmen.