Beim Rechtsrockfestival im südthüringischen Themar ist Edda Schmidt im Juni dieses Jahres mit einem Bücherstand präsent. Um die Tochter der NPD-Funktionärin, angehende Grundschullehrerin, gibt es eine heftige Auseinandersetzung an der Uni Bremen. Foto: Screenshot MDR Foto: Schwarzwälder Bote

Studierendenvertretung outet Tochter von Edda Schmidt. Lehramtsstudentin an der Uni Bremen.

Bisingen/Bremen - Um die Tochter der Bisinger NPD-Funktionärin Edda Schmidt ist an der Bremer Universität ein Streit zwischen Uni-Leitung und der Studierendenvertretung Asta entbrannt. Kommilitonen hatten die verwandtschaftlichen Verhältnisse der Frau, die dort für das Lehramt studiert, geoutet.

Und nicht nur das. Sie sei: "Völkisch – Nationalistisch – Rechtsradikal" sagt der Asta auf einem Din-A-4-Blatt, das er über die angehende Grundschullehrerin kursieren ließ. Darauf wird ihre Mutter, die Bisinger NPD-Funktionärin Edda Schmidt, genannt sowie der Großvater Josef Biber, der bei der SS und Funktionär der Wiking-Jugend war.

Der Asta zählt Veranstaltungen auf, bei denen die angehende Grundschulehrerin anwesend gewesen sein soll: den Liederabend einer Burschenschaft, bei dem die Polizei NS-Literatur beschlagnahmt habe, einen Bundeswahlkongress der NPD und ein Volkstanztreffen in Niedersachsen, bei dem zahlreiche Rechtsextreme zugegen gewesen sein sollen. Darüber hinaus soll sie als Mädchen im Jugendbund Sturmvogel, der dem rechtsextremen Lager nahesteht, organisiert gewesen sein.

Genannt werden zudem das Alter der Schmidt-Tochter und der Ort, in dem sie wohnt. Entsprechende Zettel mit diesen Vorwürfen, dem Foto und dem Namen der Studentin seien bereits im Juni aufgetaucht. So berichtet "Spiegel online". Auch in den Fächern von Dozierenden des Fachbereichs 12 Erziehungswissenschaften lagen sie, und sie hingen an einigen Türen auf dem Campus.

Zettel werden auf- und wieder abgehängt

Die Uni-Leitung versuchte sie einzusammeln. Seitdem läuft, so bestätigte es ein Asta-Mitglied im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, täglich das gleiche Spiel: Asta-Vertreter hängen den Zettel am Morgen an der Bürotür auf, die Uni-Leitung lässt sie abhängen und will das, so hat sie angekündigt, dem Asta in Rechnung stellen. "Wir können nur bewerten, was jemand tut, und nicht, was jemand denkt", hat der Konrektor für Lehre und Studium an der Uni, Thomas Hoffmeister, gegenüber "Spiegel online" als Begründung gesagt.

Und die Betroffene selbst? Das Nachrichtenmagazin hat, im Gegensatz zum Asta, ihren Namen geändert und zitiert sie mit den Worten: "Ich bin nicht rechtsradikal. Ich bin weder in einer Partei noch in einer politischen oder weltanschaulichen Gruppierung oder einem solchen Verein organisiert." Die angehende Lehrerin war für Rückfragen unserer Zeitung nicht zu erreichen. Ihre Mutter Edda Schmidt wollte sich auf Anfrage nicht äußern.