Logan T. Sibrel, DC Nap, 2022, Öl auf Leinwand, Privatbesitz; Courtesy Galerie Thomas Fuchs, Stuttgart Foto: Logan T. Sibrel

Die neue Ausstellung im Kunstmuseum Albstadt zeigt queere Perspektiven in der Kunst der Gegenwart.

Das Kunstmuseum Albstadt eröffnet am Samstag, 8. November, um 18.30 Uhr – Einlass ab 18 Uhr – die Ausstellung „Intimität – Queere Kunst der Gegenwart“. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Roland Tralmer führt Kuratorin und stellvertretende Museumsleitung Melanie Löckel in die Ausstellung ein. Musikalisch begleitet wird die Vernissage von Valentin Riegger mit experimentellen elektronischen Sounds und E-Gitarre. Am Tag der Eröffnung ist der Eintritt ab 14 Uhr frei.

 

Soziales Geflecht mit politischer Dimension

Die Stirn an der Schulter des anderen ruhen lassen, sich ohne Worte verstehen oder noch Jahre später über einen gemeinsamen Witz lachen: Intimität zeigt sich nicht nur in der Zärtlichkeit zwischen Liebenden, sondern auch in freundschaftlichen Beziehungen, in Gesten des Vertrauens und gemeinsam verbrachten Momenten. Sie wird nicht allein körperlich verstanden, sondern als soziales Geflecht von persönlicher, gesellschaftlicher und politischer Dimension. Intimität bedeutet Nähe, Verbundenheit und das Gefühl, gesehen und akzeptiert zu werden.

Die Ausstellung präsentiert vielschichtige Perspektiven auf zwischenmenschliche Beziehungen jenseits heteronormativer Vorstellungen. Gezeigt werden Werke, die Identität, Zugehörigkeit und die eigene Verletzlichkeit thematisieren. Die Kunstschaffenden reflektieren persönliche Erfahrungen und Alltagssituationen, oft mit autobiografischem Bezug.

Es geht um Toleranz und Respekt

„Der befreite Blick ins scheinbar Private bricht mit tradierten Vorstellungen und macht queere Lebensrealitäten sichtbar. Diese Sichtbarkeit ist essenziell für eine offene, vielfältige Gesellschaft. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Debatten polarisieren und Freiheitsrechte vielerorts unter Druck geraten, trägt die Schau zu einer offenen, diversen Gesellschaft bei, in der Vielfalt nicht nur toleriert, sondern respektiert und wertgeschätzt wird“, heißt es in der Pressemitteilung.

Es handelt sich um die erste Museumsausstellung im Zollernalbkreis, die sich der queeren Gegenwartskunst widmet – mit Werken von Dylan Hurwitz, Doron Langberg, Navot Miller, Lukas Moll, Hannah Römer, Tanja Selzer und Logan T. Sibrel. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog auf Deutsch und Englisch mit Texten von Melanie Löckel, erhältlich an der Museumskasse und auf Bestellung unter AbeBooks.de, kunstmuseum@albstadt.de, 07431/ 160-14 91.

Begleitprogramm mit vielen Angeboten

Das Begleitprogramm reicht vom „prickelnden Kunstgespräch“ mit der Kuratorin am 4. Januar über einen Aktzeichenkurs am 24. Januar bis zur Pilates-Stunde in der Ausstellung in Kooperation mit alb.gesund am 27. Februar. Im Rahmen der Ausstellung kooperiert das Kunstmuseum mit dem Kinder- und Jugendbüro Albstadt, um die lokale queere Community sichtbar zu machen und zu stärken.

Unter dem Motto „Art & Beats“ finden mehrere Abendveranstaltungen für queere Menschen und Verbündete statt – am 28. November und am 31. Januar. Bei den Veranstaltungen, die sich an Erwachsene und junge Menschen im Alter ab 16 Jahren richten, werden Livemusik und Workshops geboten.