Die Freistellung einer langjährigen Mitarbeiterin im Rathaus schlägt hohe Wellen. Foto: Dold

Es ist derzeit Gesprächsthema Nummer eins in Lauterbach: Die personelle Situation im Rathaus, wo unter anderem eine langjährige Mitarbeiterin freigestellt wurde. „Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird“, sagte Bürgermeister Jürgen Leichtle

Verena Oehl sprach das Thema in der Einwohnerfragestunde des Gemeinderats an: „Ich möchte etwas ansprechen, was mich beschäftigt und ich damit nicht alleine bin“, sagte sie. Es gehe vor allem auch darum, wie man in der Verwaltung miteinander umgehe.

 

„Es ist im ganzen Dorf bekannt, dass diese Mitarbeiterin freigestellt wurde“, so Verena Oehl. Zudem sei ihr offenbar verboten worden, gemeindeeigene Häuser zu betreten – beispielsweise das Rathaus, das Gemeindehaus oder die Aussegnungshalle auf dem Friedhof. Sie frage sich, ob das überhaupt rechtlich zulässig sei. Es fielen gar Begriffe wie Machtmissbrauch oder Mobbing.

Schutz der Persönlichkeitsrechte

Zudem sei ihres Wissens der Personalrat zurückgetreten und es habe mehrere Kündigungen in der Verwaltung gegeben, führte Oehl weiter aus. Kritik werde offenbar nicht geduldet und wer nicht passe, werde aussortiert, so ihr Eindruck.

Neben offener Kritik an Bürgermeister Leichtle fragte Verena Oehl auch die Gemeinderäte: „Tragen Sie dieses Verhalten mit? Oder merkt ihr, dass hier etwas aus dem Ruder läuft?“. Man müsse auch Haltung zeigen.

Leichtle nahm sofort Stellung zu den Aussagen von Verena Oehl. „Das Thema weckt natürlich Emotionen, besonders wenn langjährige Mitarbeiter betroffen sind“, sagte der Bürgermeister. Er sprach sich dafür aus, die Diskussion zu versachlichen und bitte um Verständnis dafür, dass er nicht zu einzelnen Personalangelegenheiten Stellung nehmen könne. Das diene in erster Linie dem Schutz der Persönlichkeitsrechte aller Beteiligter – auch dann, wenn in der Öffentlichkeit über Vorgänge spekuliert werde.

Neubesetzung öffentlich ausgeschrieben

Auf ein weiteres Nachhaken von Verena Oehl sagte Leichtle: „Sie dürfen davon ausgehen, dass die Verwaltung auf der Grundlage von Gesetzen handelt“. Es sei nicht so, dass die Verwaltung ungeprüft irgendwelche Dinge tue, die sie nicht dürfe.

Zum Personalrat sagte der Bürgermeister: „Dieses Gremium hängt von den Beschäftigten ab. Das ist gesetzlich geregelt und keine Entscheidung der Verwaltungsspitze“.

Die Neubesetzung der Ende vergangenen Jahres freigewordenen Stelle in der Finanzverwaltung sei öffentlich ausgeschrieben worden. Die Einstellung sei in einem strukturierten Verfahren getroffen worden. Die abschließende Zustimmung sei vom Gemeinderat getroffen worden.