Die jugendlichen Teilnehmer des Adonia-Chors sind in der Stadthalle Nagold aufgetreten. Im Gepäck hatten sie ihre Musicalversion der alttestamentarischen Mose-Geschichte. Mit Komik, eindrucksvollen Effekten und lebendiger Musik überzeugten die Jugendlichen die Zuschauer auf ganzer Linie.
Einen aufregenden Abend erlebte das Publikum am vergangenen Freitag bei der Aufführung des Musicals „Mose - gerettet und befreit“.
Wie der Anblick der prall gefüllten und lärmenden Stadthalle bewies, kam die Nachricht über das Gastspiel der über 70-köpfigen Truppe von Adonia bei sehr vielen Menschen an. Das junge Ensemble ist ein Teil des breitgefächerten Arbeitsgebiets des christlich gerichteten Vereins Adonia Deutschland und trat in Nagold auf Einladung und im Schulterschluss mit dem Evangelischen Jugendwerk Württemberg auf.
Dessen Jugendreferent im Bezirk Nagold Jonathan Gebhardt begrüßte das Publikum und bedankte sich bei mehreren Gastfamilien für ihre Bereitschaft, die Teenager-Schar für eine Nacht bei sich aufzunehmen.
Unerschütterlicher Glaube an Gott steht im Fokus
Im Fokus des Bühnengeschehens stand der unerschütterliche Glaube an Gott und an seine Macht, die die versklavten Hebräer mit Moses Hilfe in die Freiheit führte. Alleine der Ausdruck „gerettet und befreit“ weist auf Mose als ein Werkzeug Gottes, einen Beauftragten, der sich zusammen mit seinem Bruder Aaron gegen den Willen des Pharao auflehnt und gewinnt.
Stimmiger Chorgesang und robuste Soli zur instrumentalen Musik eigener Band, findige Kostüme, effektvolles Bühnenbild, farbige Beleuchtung, kesse Dialoge und die vitale szenische Freiheit der Darsteller ließen die biblischen Ereignisse in einem wechselhaften und unterhaltsamen, mit Humor durchflochtenen Licht vorstellen.
Die eineinhalbstündige Aufführung lief wie am Schnürchen und die Spannung ließ keine Sekunde nach. Wie in einem antiken Theater agierten die Hauptdarsteller auf dem ersten Plan und der im Hintergrund bildhaft gestikulierende Chor illustrierte und kommentierte die Ereignisse mit lebendigen Songs. Zu der lockeren Atmosphäre trugen Tanzeinlagen zu markanten Rhythmen sowie Situationskomik bei, die das Publikum mit Kichern, Lachen und begeistertem Applaus quittierte.
Insgesamt stellte das von Adonia-Mitgliedern konzipierte Musical eine gelungene Synthese aus alttestamentarischer Geschichte und symbolischer Vision der christlichen Zukunft (Kreuz) dar. Unter dem Motto „Unser Land begeistern und Hoffnung verbreiten“ sendete die Jugend ihre Glaubensbotschaft mit Hingabe und schauspielerischem Geschick, wobei ihr Gemeinschaftsgefühl durch Anonymität der jeweiligen Darsteller und Musiker betont wurde.
1711 Teenager gehen auf Tournee
Adonia Deutschland entstand 2001 als ein Ableger der 1979 der in der Schweiz geborenen Idee von Markus Hottiger. Hunderte Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 19 Jahren sowie mehrere Ehrenamtliche kommen in der Ferienzeit zu Musik-Camps zusammen, stellen innerhalb von wenigen Tagen ein ambitioniertes Programm auf die Beine und bereisen dann das Land mit ihren Vorstellungen und Konzerten. An den diesjährigen Frühjahrstournees nahmen insgesamt 1711 Teenagern und 436 Mitarbeitende teil.
Der Verein finanziert sich selbst durch Gebühren für Camps-Teilnahme, Erlöse für Verkauf der Bücher, CDs und diversen Adonia-Artikeln sowie durch freiwillige Zuwendungen. Und auch diesmal wanderten die Spendenkörbchen durch die Publikumsreihen unter dem ohrenbetäubenden Applaus nach einer Zugabe.