Zwischen Balingen und Albstadt, groß genug, verkehrsgünstig gelegen: Das Gebiet Firstäcker zwischen Dürrwangen und Laufen bietet sich als Standort für ein Zentralklinikum an. Foto: Maier

Oberbürgermeister von Albstadt und Balingen sind in Sondierungen. Firstäcker möglicher Standort.

Zollernalbkreis - Die Entscheidung, wo möglicherweise ein neues Zentralklinikum für den Zollernalbkreis gebaut werden könnte, ist noch lange nicht gefallen – nichtsdestotrotz nehmen die Rathauschefs von Albstadt und Balingen bereits erste denkbare Flächen ins Visier.

Wie vor Bildung einer großen Koalition haben die Oberbürgermeister der beiden großen Kreisstädte – Klaus Konzelmann (Albstadt) und Helmut Reitemann (Balingen) – erste Sondierungsgespräche geführt. Ein Ergebnis gibt es bislang nicht – doch erste grundlegende Überlegungen.

Fest steht seit dieser Woche, dass zwei unabhängig voneinander erstellte Gutachten – das des Landkreises und jenes der Stadt Albstadt – zum gleichen Ergebnis gekommen sind: Beide Gutachten empfehlen den Bau eines Zentralklinikums und damit die Aufgabe des bisherigen Doppelstandorts Albstadt-Balingen. Dafür sprechen sich unisono als medizinische Experten auch die Chefärzte des Klinikums aus.

Gebaut werden solle dieses neue Krankenhaus auf der "grünen Wiese", zwischen Balingen und Albstadt, möglichst verkehrsgünstig an einer Bundesstraße gelegen. Eine mögliche Fläche, die diesen Kriterien entspricht, haben die beiden Rathauschefs ganz besonders im Blick – einmal wieder, muss man sagen. Denn es war bereits vor mehr als einem Jahrzehnt, als es schon einmal um die Zukunft des Zollernalb-Klinikums und insbesondere um die Variante Zentralklinikum ging, im Fokus: das Gebiet Firstäcker am Ortsausgang von Dürrwangen in Richtung Laufen.

Das Firstäcker-Areal ist rund zehn Hektar und damit genau so groß wie das Baugrundstück, auf dem das neue Zentralklinikum in Villingen-Schwenningen errichtet wurde. Es liegt direkt an der Bundesstraße 463. Die Stadt Balingen hatte es zuletzt ebenfalls in die engere Auswahl für ein künftiges Gewerbegebiet genommen; diese Pläne liegen indes derzeit auf Eis. Grundsätzlich wäre es auch topographisch geeignet.

Vor der möglichen Entscheidung für Firstäcker – die zunächst einmal den Grundsatzbeschluss für den Bau eines neuen Zentralklinikums voraussetzt – müssten indes mehrere Probleme behoben werden: Ein Teil des Areals liegt in einem Vogelschutzgebiet, ein anderer Teil ist raumordnerisch ein sogenannter regionaler Grünzug – diese beiden Einordnungen könnten mit Blick auf den Neubau eines Krankenhauses wohl relativ problemlos geändert werden.

Möglicherweise schwerer ins Gewicht fällt der politisch-psychologische Faktor: Zwar liegt Firstäcker zwischen Balingen und Albstadt, aber eben vollständig auf Balinger Gemarkung – die Grenze hin zu Albstadt ist indes nur einen Steinwurf entfernt.

Genau diese wenigen Meter könnten allerdings ein Knackpunkt sein, insbesondere für die Albstädter Interessen: Oberbürgermeister Konzelmann hat mit seiner Unterschrift die Bürgerinitiative unterstützt, die sich für den Erhalt des dortigen Krankenhauses stark macht. Nach Vorliegen des Klinik-Gutachtens, das die Aufgabe des Doppelstandorts und den Bau des zentralen Klinikums empfiehlt, spricht sich Konzelmann nun sogar für den schnellen Bau des Zentralklinikums aus – und damit die Aufgabe der beiden jetzigen Standorte. Aber wenigstens auf Albstädter und damit auf Gemarkung der größten Stadt des Landkreises solle das neue Krankenhaus beheimatet sein, sagte Konzelmann am Dienstag.

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